Neues Stadtquartier in Meidling fertiggestellt

Isabella Jandl (Bereichsleiterin Wohnberatung), Bezirksvorsteher Wilfried Zankl, Vizebürgermeisterin Kathrin Gaàl und wohnfonds_wien GF Gregor Puscher. ©Silke Mitteregger

Auf dem Gelände der ehemaligen Remise der Wiener Lokalbahnen wurde ein neuer Stadtteil errichtet. Er umfasst 850 Wohnungen, einen Kindergarten, ein Pflegewohnhaus sowie Büroräume. Der Schwerpunkt des Stadtquartiers Wolfganggasse liegt auf den Bedürfnissen von Alleinerziehenden. Die letzten Wohnungen wurden heute an die zukünftigen Mieter übergeben.

„Das ist eines meiner Lieblingsprojekte“, erzählt Wohnbaustadträtin und Vizebürgermeisterin Kathrin Gaàl. Sie erinnert sich zurück, dass die Wolfganggasse 2018 sogar das erste Projekt ihrer Amtszeit war und sie auch ihre erste Pressekonferenz zu ebendiesem Thema abgehalten hat. „Es war das erste Wohnbauprojekt speziell für Alleinerziehende. Heute ist das kein Pilotprojekt mehr, sondern Standard bei neuen Bauvorhaben“, so Gaál weiter.

Wünsche der Meidlinger umgesetzt

Auch der Meidlinger Bezirksvorsteher Wilfried Zankl zeigt sich begeistert über das neue Stadtquartier: „Es ist super gelungen!” Drei Wünsche wurden im Zuge der Bauarbeiten an den Bezirks-Chef herangetragen: Die Remise sollte erhalten bleiben, ein Nahversorger sollte her und der Park sollte vergrößert werden. „Alle drei Anliegen konnten umgesetzt werden“, freut sich Zankl. Der neue Stadtteil zeichnet sich auch durch seine Zentrumsnähe und gute öffentliche Verkehrsanbindung aus. Das Grätzl gilt als Modellfall für neue Stadtquartiere. Praktikable Lösungen, die hier zur Anwendung kommen, werden auch in künftige Projekte einbezogen.

Fokus auf Alleinerziehende

Der neue Stadtteil orientiert sich an den gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahre, indem er das Augenmerk auf Alleinerziehende legt. Im letzten Jahr lebten in Wien etwa 65.000 alleinerziehende Frauen und 12.000 alleinerziehende Männer, Tendenz steigend. Zusätzlich standen in der Wolfganggasse ökologische Bauweise, Nachhaltigkeit und Klima-Resilienz im Fokus. Besonderen Wert legte man auf ein unterstützendes Wohnumfeld mit sozialen Einrichtungen, wie etwa einem Kindergarten in der Anlage. „Es ist ein wahres Herzensprojekt, das ich vom Spatenstich bis zur Schlüsselübergabe begleiten durfte“, ist Gaál stolz über die Fertigstellung des neuen Grätzls. Weitere Projekte speziell für Alleinerziehende werden in den nächsten Jahren fertiggestellt oder befinden sich aktuell in Planung.

Wohnen und arbeiten im Grätzl

Aufgrund der Pandemie wurde in den letzten Jahren die Entwicklung hin zum Home-Office beschleunigt. Im neuen Stadtviertel hat man das bereits vorausgesehen – daher stehen Büroeinheiten zur Verfügung, die angemietet werden können und so Wohnen und Arbeiten in unmittelbarer Nähe ermöglichen. Auch SMART-Offices können eine bessere Balance von Arbeits- und Familienleben schaffen.

Viel Grün- und Erholungsraum

Ein weiterer Schwerpunkt, der sich bei der Quartiersentwicklung auf alle neuen Stadtviertel in Wien überträgt, ist eine möglichst ökologische Bauweise mit ausreichend Grün- und Erholungsraum. In der Wolfganggasse bedeutet das konkret, dass nach der Fertigstellung begrünte Fassaden und Dächer sowie Grünräume zwischen den Gebäuden für besseres Klima sorgen. Der angrenzende Paula-von-Mirtow-Park wird aktuell komplett neugestaltet und flächenmäßig verdoppelt, um für das gesamte Grätzl als Naherholungsgebiet zu fungieren. Die Fertigstellung des Parks ist für Sommer 2023 geplant. „Davon profitieren alle Anrainer in der Umgebung. Und Meidling wird wieder um ein schönes Stück lebenswerter,“ ist Bezirksvorsteher Zankl überzeugt.

Wiens erste Community Market Hall

Ein besonderes Highlight im neuen Stadtteil wird „Gleis / Garten“, die zu Wiens erster Community Market Hall umgestaltete ehemalige Remise der Badner Bahn. Dieses Grätzlzentrum bietet neben einem umfangreichen Gastronomieangebot auch konsumfreie Räume für gemeinschaftliche Aktivitäten. Darüber hinaus wird die historische Architektur des Remisengebäudes bewahrt.

 

 

Hans Steiner
Chefredakteur