Viele Sportfans in unserem Land wundern sich, warum im neuen Logo des ÖFB die Zahl 1904 steht. Wahrscheinlich ist sie ein Hinweis auf den in diesem Jahr erschienenen Roman „Der Seewolf“, der die ursprüngliche, lesbare Version des Fußballbundes zerfleischt und dann ausgespuckt hat. Genauso sieht der Buchstaben-Friedhof jetzt aus: Die Fans sind ziemlich angefressen.

Ameise und Elefant

Wenn man von drei Symbolen kein einziges davon auch nur annähernd deuten kann, so erinnert das Emblem höchstens an Interviews mit Marko Arnautovic, bei denen man kein einziges Wort versteht. „Bei mir wird oft genug eine Ameise aus einem Elefanten gemacht“, dürfte die grafische Vorlage gewesen sein. Der Rekordtorschütze, der angeblich sieben verschiedene Sprachen beherrscht, könnte sogar indirekt den Auftrag an die Designer gegeben haben, als er einst, über wen auch immer, lästerte: „Das sind Leute, die keine Arbeit und kein Leben haben. Die sitzen halt vor dem Laptop. Mir ist das wurscht, sollen sie.“ Das taten sie dann auch …

Durchhalte-Parolen

Neo-Präsident Josef Pröll behauptet allen Ernstes, dass das neue Logo ein Zeichen für „Zusammenhalt, Aufbruch und Zukunft“ sei. Ähnliche Durchhalteparolen kamen von ihm auch als ÖVP-Obmann und allen seinen Nach- und Nach-Nachfolgern: Bei längerem Betrachten des Machwerks vermag man tatsächlich ein eingestürztes Kartenhaus zu erkennen. Ob es unsere Fußballasse wie David Alaba motiviert, bei der kommenden Weltmeisterschaft einen Stich zu machen? „Schau net so bled, hearst!“, meinte der vierfache Champions-League-Sieger einmal vor laufender TV-Kamera – allerdings nicht zu dem damals noch ungeborenen Striche-Ungetüm, das einen verzweifelt anblickt, als würde es gerade fünf Eigentore in einem Spiel zu verdauen haben. Sondern zu seinem damaligen Bayern-Spezi Franck Ribery, der auch irgendwie als Urvieh galt. Allerdings als sympathisches.

Waschmittel-Werbung

Mir persönlich fällt beim verkrampften Studieren besagter Hieroglyphen weniger der ÖFB als vielmehr OMO ein. Die legendäre Waschmittelfirma sorgte übrigens 1973 mit folgendem Slogan österreichweit für Aufsehen: „Die Kraft, die durch den Knoten geht.“ Wenn uns der bei der WM aufgeht, hätte das Logo doch noch einen verspäteten Sinn gehabt. Aber vielleicht traf ja auch der begnadete Philosoph und geniale Wortakrobat Toni Polster verbal ins Schwarze, als er einmal meinte: „Das wird alles von den Medien hochsterilisiert.“ Was in diesem Fall noch einen weiteren Vorteil hätte: Der verhunzte „Seewolf“ könnte sich nicht vermehren!

Das neue Logo des Fußballverbandes (Bild: ÖFB).

Das neue Logo des Fußballverbandes (Bild: ÖFB).