Penzing: Eine ungeliebte Tempo-30-Inflation

In vielen Bezirken wachsen Tempo-30-Zonen seit Jahren wie Schwammerln aus dem Boden. Auch zuletzt wieder, etwa in der ­Favoritenstraße in Wieden und – seit Jahresbeginn ­bereits verordnet – in der Ameisbachzeile in Penzing. Dort allerdings beklagen ­Anrainer die von Bezirks­chefin Michaela Schüchner beantragte Tempo­bremse. „Sie ist außer beim Hanusch-Krankenhaus wirklich un­nötig“, meint ein Anrainer. Selbst die vielen Müllautos seien auf dem 1,7 km langen Straßenstück mit 50 km/h ungestraft zum Flötzersteig unterwegs. Dass die 
Polizei fast jeden dritten Tag aber Pkw-Fahrer angezeigt hätte, verärgert die Auto­fahrer. „Ein Anrainer hat seit Jänner schon drei Anzeigen gesammelt!“

Hinzu kommt, dass die neue Zonenregelung im Bezirks­parlament gar nicht beschlossen worden ist. Einige An­rainer bezweifeln daher die Rechtmäßigkeit der Regelung. Bezirksvorsteherin Schüchner: „Das muss von der Bezirksvertretung auch nicht beschlossen werden! 
Wir wollten den Lückenschluss zur Tempo-30er-Zone in ­Ottakring vollziehen. Und ­außerdem gibt es hier wegen der Mittelschule Torricelligasse einen Schulweg.“

Wegen mangelnder Begründung, das weiß man beim ­Autofahrerclub ÖAMTC, sind auch schon einige Tempo-30-Zonen aufgehoben worden. So etwa in der Agnesgasse in Döbling oder auf der Exelbergstraße in Hernals. Dort hat ein angezeigter Rechtsanwalt erfolgreich gegen die Tempobremse geklagt.