Ein Meilenstein: Salzburg-Leitung sichert Energie-Zukunft

M 270 - Einoeden bei St. johann im Pongau | ©Lukas Pilz

Mit einem feierlichen Festakt wurde die neue Salzburgleitung offiziell in Betrieb genommen – ein entscheidender Schritt für die sichere und nachhaltige Stromversorgung in Österreich.

Die Austrian Power Grid (APG) lud prominente Gäste aus Politik und Wirtschaft zur Eröffnung des Großprojekts, das nicht nur energiewirtschaftlich, sondern auch volkswirtschaftlich eine bedeutende Rolle spielt.

Modernste Stromleitung mit Milliardeninvestition

Die Salzburgleitung ist mit rund einer Milliarde Euro Investitionsvolumen eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte im österreichischen Energiesektor. Sie verbindet auf 128 Kilometern die Umspannwerke Tauern (Kaprun) und Salzburg (Elixhausen) und wurde nach 77 Monaten Genehmigungszeit sowie fünf Jahren Bauzeit nun vollständig in Betrieb genommen. Bereits im Januar startete die etappenweise Aktivierung, bei der parallel die Spannung der bestehenden Salzburgleitung 1 auf 380 kV erhöht wurde.

Schlüsselrolle für die Energiewende und Versorgungssicherheit

Die Leitung spielt eine zentrale Rolle für die sichere Einbindung erneuerbarer Energien in das Stromnetz. „Mit der Salzburgleitung kann überschüssige Wind- und Sonnenenergie aus dem Osten effizient zu den Pumpspeicherkraftwerken im Westen transportiert werden“, betont APG-Vorstandssprecher Gerhard Christiner. Sie reduziert nicht nur die Importabhängigkeit, sondern stärkt auch die Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts.

Wirtschaftlicher Impuls und Arbeitsplatzmotor

Mit dem Bauprojekt wurden über 7.000 Arbeitsplätze geschaffen, davon mehr als 2.000 in Salzburg. Die volkswirtschaftliche Wertschöpfung beläuft sich auf rund 500 Millionen Euro. APG plant bis 2034 weitere Investitionen von rund neun Milliarden Euro in die Netzinfrastruktur – ein massiver Impuls, der laut APG-Finanzvorstand Marcus Karger in den nächsten zehn Jahren rund 90.000 Jobs schaffen könnte.

Rückgrat für den Wirtschaftsstandort

Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer betont: „Die neue Leitung ist ein Beitrag zu einem stabilen und krisensicheren Netz – regional wie überregional.“ Auch Vertreter der Industrie und Energieunternehmen wie VERBUND, Salzburg AG und Energie AG unterstrichen die Notwendigkeit leistungsfähiger Netze für die Energietransformation und die Standortentwicklung in Österreich.

Demontage alter Leitungen und naturschonende Umsetzung

Ein weiteres Plus: Durch das Projekt werden in Salzburg 678 alte Masten und insgesamt 193 km an veralteten Leitungen abgebaut. Im Gegenzug wurden 449 neue, leistungsfähige Masten errichtet. Nach Abschluss der Arbeiten wird das Stromleitungsnetz im Land Salzburg um 65 Kilometer kürzer und optisch weniger belastend sein.

Großprojekt mit ökologischer Verantwortung

Die APG setzte bei der Planung und Umsetzung der Salzburgleitung hohe Maßstäbe beim Naturschutz. Auf über 1.100 Hektar wurden knapp 200 Ausgleichsmaßnahmen umgesetzt – darunter Renaturierungen, Amphibienlebensräume und ein europaweit einzigartiges Schutzprogramm für das Auerhuhn. Insgesamt investierte die APG über 47 Millionen Euro in den Natur- und Artenschutz.

v.l.n.r.: M. Baminger (Salzburg AG), P. Koren (IV), P. Kollmann (Verbund), W. Haslauer (LH Salzburg), G. Christiner (APG), M. Strugl (Verbund), M. Karger (APG), L. Schitter (Energie AG OÖ) und M. Rosenstatter (WK Salzburg) | ©Christoph Oberschneider