Es ist ein stetig wachsendes Problem in der City – so auch in Margareten: Kurzzeitvermietungen von Apartments gehen auf Kosten von dringend benötigtem Wohnraum für die Bewohner:innen.

587 Wohnungen alleine in Margareten sind derzeit auf Airbnb gelistet. Der Bezirk will nun verhindern, dass noch weitere Apartments hinzukommen. Denn je mehr Wohnungen kurzzeitig vermietet werden, desto weniger Wohnraum gibt es für die Bezirksbewohner:innen. „Wir haben in den letzten Wochen gesehen, dass einige zum Teil auch große Kurzzeitvermietungsprojekte im Fünften geplant werden. Das verschärft die Situation am Wohnungsmarkt zusätzlich“, weiß Bezirksvorsteher Michael Luxenberger. Deshalb hat er vor kurzem zu einer parteiübergreifenden Medienaktion geladen, bei der sich Vertreterinnen und Vertreter aller Margaretner Bezirksparteien gegen eine Zunahme von Kurzzeitvermietungen ausgesprochen haben.

Margareten büßt Grätzl-Flair ein

Durch steigende Airbnb-Angebote besteht auch die Gefahr, dass der anonyme und unpersönliche Tourismus noch mehr zunimmt – und der Charme von Margareten, der durch seine Bewohner:innen geprägt ist, verloren geht. „Tourist:innen sind in Margareten natürlich willkommen – etwa in Hotels oder einigen wenigen Airbnb-Wohnungen. Doch ein Übermaß an Kurzzeitvermietungen verändert unsere Grätzl zum Negativen. Airbnb zerstört, was Margareten lebendig macht”, befürchtet der Bezirkschef.

Kurzzeitvermietung bereits verschärft

Durch die letzte große Bauordnungsnovelle der Stadt wurden die Regeln für gewerbliche, kurzzeitige Vermietungen bereits verschärft: Seitdem ist es im gesamten Stadtgebiet verboten, Wohnungen mehr als 90 Tage im Jahr gewerblich zu vermieten. In Wohnzonen ist die gewerbliche Kurzzeitvermietung grundsätzlich nicht gestattet. Ausnahmen werden nur unter strengen Vorraussetzungen genehmigt – so gilt zum Beispiel, dass mindestens 80 % der Hauptnutzfläche eines Gebäudes weiterhin dem Wohnen dienen müssen. „Der fünfte Bezirk ist nahezu vollständig als Wohnzone ausgewiesen. Hier ist eigentlich keine Kurzzeitvermietung erlaubt. Wir brauchen hier auch nicht mehr Ausnahmen für Airbnb. Darüber sind wir uns im Bezirk auch alle einig“, betont Luxenberger die überparteiliche Übereinkunft. Und ergänzt: “Ich werde mich in jedem Verfahren, das auf Kurzzeitvermietungen abzielt, klar dagegen aussprechen und alle Möglichkeiten nutzen, um solche Projekte zu verhindern.”