Können Sie sich erinnern, wann zuletzt ein Wiener Fußball-Teamchef sein durfte? Bis zum 28. September 2005 Hans Krankl!
Er war schließlich an seinem Ego und am damaligen Präsidenten Friedrich Stickler gescheitert. Dessen Nachfolger Leo Windtner, ein Oberösterreicher vom Scheitel bis zur Sohle, sorgte dann mit großer Begeisterung dafür, dass kein Trainer aus der Hauptstadt den begehrten Job bekam. Gerüchten zufolge prahlte er damit sogar in seiner Heimat.
Rekord-Teamspieler Andi Herzog, mit Bayern UEFA-Cup-Sieger, mit Bremen deutscher Meister, als Assistent von Weltmeister Jürgen Klinsmann mit den Vereinigten Staaten WM-Coach, wurde dabei zweimal zum Spielball der Wien-Gegner: bei der Suche nach einem Teamchef stets nominiert, aber ohne Begründung kaltgestellt. Bis ihm in der lautmalerischen Sprache unserer Metropole der Kragen platzte: „Verarschen kann ich mich selber auch!“
Jetzt muss der neue Verbands-„König“ Andi Herzog zwar nicht die Füße lecken, aber eine Vertrauensbasis herstellen und wohl auch im Namen des ÖFB um Verzeihung bitten: Gerhard Milletich, als Burgenländer nicht in das westösterreichische Wien-Bashing involviert, wird dem derzeitigen Admira-Trainer früher oder später den Teamchef-Posten anbieten. Am besten gleich!