Die Anzahl an E-Scootern in den großen Städten Europas hat sich innerhalb von einigen Jahren vervielfacht. Rücksichtslose Fahrer, missachtete Regeln und die teilweise hohe Unfallgefahr sorgen mittlerweile aber auch für Kritik an den elektrischen Scootern. Das aus den USA stammende Transportrobotikunternehmen Superpedestrian hat sich dieser Problematik angenommen und gemeinsam mit dem Startup Navmatic ein Sicherheitssystem für E-Scooter entwickelt. Dieses erkennt unsicheres Fahrverhalten nicht nur, sondern unterbindet es in Echtzeit. Dadurch sollen schwere Verletzungen und Unfälle verhindert werden. Seit April stehen die Scooter von Superpedestrian unter dem Namen LINK auch in Wien zur Verfügung.
Aggressive und die Regeln missachtende Fahrer haben E-Scooter innerhalb ihrer kurzen Existenz bereits zu einem kontrovers diskutierten Fortbewegungsmittel gemacht. Dabei stellen die Roller für viele eine willkommene Alternative zu den herkömmlichen Transportmöglichkeiten dar. Auch in Wien sind die öffentlichen Scooter unter den Fahrern beliebt, wo Ende April dieses Jahres die ersten Exemplare des Anbieters Superpedestrian ausgerollt wurden. Laurenz Vavrovsky, Operations Manager Österreich bei Superpedestrian, erklärt: „Wien ist für uns ein wichtiger Markt und der perfekte Ort für unseren Start im deutschsprachigen Raum.“ Superpedestrian, ein 2013 aus dem MIT (Massachusetts Institute of Technology) heraus gegründetes Unternehmen, ist sich der aktuellen Herausforderungen der Branche bewusst. Das Unternehmen, das elektrifizierte sowie KI-Technologien für Fahrzeuge mit Mikromobilität entwickelt und unter dem Namen LINK E-Scooter in den USA und Europa anbietet, hat mit Pedestrian Defense ein innovatives Sicherheitssystem für die E-Roller entworfen. Assif Biderman, CEO von Superpedestrian, betont die Einzigartigkeit der neuen Technologie: „Mit Pedestrian Defense konnten wir eine der größten Herausforderungen unserer Branche lösen. Dadurch können wir als erstes Unternehmen den Fahrern und den Städten eine Echtzeitlösung für aggressives und gesetzeswidriges Fahren bieten.“ Superpedestrian ist damit der einzige Anbieter von Mikromobilität, der unsicheres Fahrerverhalten zuverlässig und auf der gesamten Flotte in Echtzeit erkennen und korrigieren kann.
Intelligente Scooter
Weil viele Städte aufgrund vermehrt auftretender Probleme im Zusammenhang mit E-Scootern bereits veranlasst haben, öffentlich verfügbare Scooter einzuschränken oder gar zu verbieten, war es notwendig, die herkömmlichen Sicherheitsstandards zu erweitern. „Durch die Integration von Pedestrian Defense in die bestehende Vehicle Intelligence (VI) Plattform von Superpedestrian werden unsichere Verhaltensweisen erkannt und sofort korrigiert, indem der Roller verlangsamt oder sicher gestoppt wird“, erklärt Biderman. Beispielsweise wird das Fahren auf dem Gehweg, das Fahren in falscher Richtung, aggressives Ausweichen und wiederholtes starkes Bremsen erkannt und verhindert. Zudem arbeitet VI auch mit Pedestrian Defense zusammen, um Sensordaten auszuwerten und andere Maßnahmen daraus abzuleiten. Dies umfasst einerseits direkte Benachrichtigungen und Anreize für Fahrer, die eine Sicherheitsbewertung erhalten, in denen unsichere und sichere Verhaltensweisen aufgezeigt werden. Verbessert sich das eigene Fahrverhalten, erhält man Rabatte auf zukünftige Fahrten. Chronisch unsichere Fahrer dürfen hingegen nicht mehr fahren. Andererseits dient die Nutzung der Daten zur Verbesserung der Infrastruktur. Dabei werden den Entscheidungsträgern Sicherheitstrends aufgezeigt und Orte veranschaulicht, die für unsicheres Verhalten oder eine erhöhte Unfallwahrscheinlichkeit anfällig sind. Noch diesen Monat startet Superpedestrian mit Pilotversuchen, ab Herbst 2021 beginnen dann die LINK-Flottenanwendungen.