Tage der psychischen Gesundheit: So rettet man Leben

Gemeinderat Stefan Gara, Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr, Schulsprecherin Tijana Stevanovic, Direktorin Daniela Kirnbauer, Mental Health Days Initiator Golli Marboe, Schulqualitätsmanagement Oliver Schleicher © Stadt Wien/Lukas Fuchs

Mentale Krankheiten sind oft unsichtbar. Was für viele nicht klar erkennbar ist, existiert in ihrem Verständnis nicht. Genau hier setzt das Projekt „Tage der psychischen Gesundheit“ an, gefördert von der Wiener Mutmillion. Es zielt darauf ab, Jugendlichen die Bedeutung psychischer Gesundheit bewusst zu machen und sie dabei zu unterstützen, Hilfsangebote zu nutzen.

Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr, Initiator Golli Marboe und Direktorin Daniela Kirnbauer berichteten über die erfolgreiche Umsetzung des Projekts. Die Stadt Wien zeigt damit erneut ihr Engagement für das Thema psychische Gesundheit.

Wiener Mutmillion und ihre Ziele

Im Jahr 2023 suchte die „Wiener Mutmillion“ nach Projekten, die Schulen zu angstfreien Orten machen sollen, um die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zu stärken. Zehn innovative Projekte wurden ausgewählt, darunter Mentoring-Programme, Buddy-Systeme, Sport-Initiativen und die „Failstunde“. Ziel ist es, Ängste zu reduzieren, Resilienz zu stärken und eine positive Fehlerkultur zu etablieren.

Aufklärung durch persönliche Erfahrungen

Golli Marboe setzt sich aus persönlichen Erfahrungen heraus besonders für die Aufklärung über seelische Erkrankungen ein. Seine Initiative zielt darauf ab, Stigmatisierung abzubauen und für Themen wie Depression, Sucht, Suizidalität und Leistungsdruck zu sensibilisieren. An Sekundarschulen (Alter: 10-19 Jahre) werden die wichtigsten psychosozialen Themen in ein- bis zweistündigen Workshops altersgerecht behandelt, angepasst an Schultyp und Bedarf.

Interaktive Workshops mit Experten

Fachexpert:innen renommierter Organisationen (wie Safer Internet, Rat auf Draht, Suchthilfe und Kriseninterventionszentrum) gestalten die interaktiven Workshops gemeinsam mit Psycholog:innen. Ein grafisches Protokoll bleibt in der Schule, um die Inhalte nachhaltig zu verankern. Lehrer:innen und Eltern erhalten in separaten Workshops Informationen zur Selbstfürsorge und hilfreichen Anlaufstellen.

Bisherige Erfolge

Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr und Jugendstadtrat betonen: „Ein einziger Workshop kann nicht nur das Leben eines Jugendlichen verändern, er kann auch Leben retten. Nur wer ein Bewusstsein für Themen wie mentale Gesundheit entwickelt, kann in Krisen richtig handeln.“ Seit ihrer Einführung wurden an 152 Schulen über 1.753 Workshops durchgeführt, und rund 95.000 Schüler:innen und Lehrlinge in Österreich erreicht. Langfristig soll das Modell österreichweit und international etabliert werden.

Positive Veränderungen im Schulalltag

Nach den „Tagen der psychischen Gesundheit“ sind deutliche Veränderungen spürbar. Die Schüler:innen haben neue Perspektiven und Methoden zur Selbstfürsorge kennengelernt. Zu den weiteren Maßnahmen, die das Schulklima verbessern, gehören ein wertschätzender Umgang im Schulverband, Beratungslehrkräfte, ein Therapiehund, ein begrünter Innenhof mit Kräuterbeet, das Zara-Peer-Projekt und bewegter Unterricht.