THEATER AM SPITTELBERG: Highlights im Sommer

(C) Flora Huebl

Das Theater am Spittelberg startet in die neue Saison. Am 23. Mai startet das Sommerprogramm. Als Opener für das Frühschoppen am Spittelberg konnte die mehrfachigen Amadeus Award Gewinnerband 5/8erln in Ehr’n gewonnen werden.

Weiters warten Christoph & Lollo, Der Nino aus Wien & Band, Ernst Molden & Maria Petrova, ZOE im Trio und viele mehr im Sommerprogramm auf die Besucherinnen und Besucher des Theaters am Spittelberg.

Bereit für die neue Saison

Bereits 2020 hatte die Theaterdirektorin Nuschin Vossoughi die Lockdown-Zeit in ihrem Theater kreativ genutzt. In einer Initiative mit den Tontechnikern des Hauses und mehr als 20 KünstlerInnen sowie Gruppen entstand die CD „20 Jahre Wien im Rosenstolz“ für das Jubiläumsfestival im Oktober 2020. Die Freude stellte sich doppelt ein: „Wien im Rosenstolz“ konnte stattfinden – und die Geburtstags-CD überraschte Publikum und Medien gleichermaßen.

Auch aktuell will Nuschin Vossoughi zusätzlich zur symbolträchtigen Botschaft des Stillstands der Kulturszene das Projekt durchaus als bodenständig optimistisches Zukunftssignal verstanden wissen: „Wir sind stets flexibel! Und wir machen weiter: Das Theater am Spittelberg mit seinem Sommerbühne-Programm und allen Künstlerinnen sowie Künstlern ist für die Eröffnung Ende Mai bereit!“

Fotoinstallation am Spittelberg

Was ursprünglich von 14. – 25. April als rein gegenständliche Open-House-Installation des iranisch-österreichischen Künstlers Farshido Larimian im Theater am Spittelberg gedacht war, erobert jetzt, vermenschlicht durch mehr als 15 Künstlerinnen und Künstler, als Foto-Projekt die Stadt. Das Theater am Spittelberg durchbricht mit einem symbolträchtigem Kulturprojekt charmant und bodenständig den Stillstand.

Direktorin Nuschin Vossoughi verlagert mit Fotograf Lukas Beck die durch den Lockdown versperrte Installation des Künstlers Farshido Larimian als Plakatserie mit mehr als 15 schwebenden Kulturschaffenden sichtbar in den öffentlichen Raum. Posaunen, Kontrabass, ein Klavier, in Einzelteile „auseinandergefallen“, durch in Zeit und Raum erstarrte Noten (venezianische Glasperlen) nur noch filigran verbunden, dennoch jederzeit bereit, durch positive Schwingungen wieder zu erklingen und sich zusammenzufügen, schweben über der verwaisten Bühne im leeren Publikumsraum – dazwischen gehen Simone Kopmajer, Die Strottern, Willi Resetarits, Erika Pluhar, Topsy Küppers, Gunkl, Ina Regen und viele andere aus der Kulturszene in die Luft. 

Ort der Erinnerung

Als Kurator und Artdirektor der Desiderio Gallery erschafft Farshido aus gesammelten Objekten unterschiedlichste Installationen und Ausstellungen. Auf diese Weise fanden auch die für sein aktuelles Projekt an Fäden drapierten Instrumente schon vor einiger Zeit den Weg in sein Atelier.

In Folge verwandelte er das Theater am Spittelberg mit der Installation „Alles hängt in der Luft“ in einen Ort der Erinnerung an die Zeit vor den Schließungen in der Kulturbranche aufgrund der Corona-Pandemie.  Da der Künstler bereits vor einiger Zeit im Theater am Spittelberg ausgestellt hatte, wusste er sowohl um die aktuelle Situation als auch um das Potenzial des Theater- und Bühnenraumes.

Die von drei Seiten einsehbare Bühne inmitten des Zuschauerbereiches bot die perfekte Grundlage für sein neues Projekt.„Ich erkannte den Zusammenhang, sobald ich das Theater zum ersten Mal betrat. Ich hörte das Echo der letzten gespielten Noten. Dieses Theater war einmal ein Ort voller Musik, jetzt ist es ein Ort der Stille voller Ungewissheit. Ich wollte dabei helfen, die Musik an ihren Ursprungsort zurückzubringen.“

Spontane Zusammenarbeit

Aufgrund der Verlängerung des aktuellen Lockdowns konnte das geplante Open House für Publikum nicht stattfinden. Mit Esprit, Spontaneität und Tatkraft aller Beteiligten entstand binnen kürzester Zeit in einer Konzeption von Nuschin Vossoughi in Zusammenarbeit mit dem Fotografen Lukas Beck ein neues Projekt im Projekt.

Der Lichtbildner aus Leidenschaft Lukas Beck bat in drei kurzfristig anberaumten Sessions im Theater am Spittelberg mehr als 15 österreichische Künstler_innen aufs Trampolin vor eine Windmaschine und fotografierte sie in „fliegendem“ Zustand inmitten der außergewöhnlichen Instrumenten-Kulisse.

Sofort sagten Julia Lacherstorfer, Bartolomey & Bittmann, Gunkl, Wiener Blond, Simone Kopmajer, Erika Pluhar & Roland Guggenbichler, Willi Resetarits, Thomas Gansch, Wenzel Beck, Topsy Küppers, Die Strottern, Georg Breinschmid, Sandra Pires, Ina Regen zu. Grafiker Gottfried Moritz gestaltet daraus Poster unter dem Motto „Alles hängt in der Luft“, die an ausgewählten Plätzen in ganz Wien angebracht werden sollen.

Hans Steiner
Chefredakteur