Als Roland Rainer die Wiener Stadthalle plante, war Thomas Waldner noch nicht geboren. Der gebürtige Kärntner, Jahrgang 1984, ist ein Veranstaltungsprofi durch und durch, leitet jetzt die Geschicke der traditionsreichen Multifunktionshalle.

Interview mit dem neuen Stadthallen-Chef

Wie groß ist der Respekt, dieses Amt zu übernehmen?
Waldner: Der ist zugegebenermaßen sehr groß. Die Wiener Stadthalle ist mit 300 Spieltagen im Jahr und rund einer Million Besucher für jeden Veranstalter das Non-plus-ultra. Aber es gibt ein super Team, das mir den Einstieg erleichtert hat. Bei so einem Projekt muss man einfach von Tag eins auf 100 Prozent laufen, aber ich liebe es. Es ist ein Traumjob für mich.

Was bringen Sie in die Stadthalle ein?
Waldner: Das sind alles Profis hier, die top Arbeit liefern. Ich kann hier das Hemdsärmelige, Bodenständige einbringen und kann nur versprechen, dass ich die Philosophie des Miteinanders und der bedingungslosen Professionalität im Interesse der Stadt und unserer Besucher voll lebe.

Was macht die Stadthalle aus?
Waldner: Die Stadthalle ist im Herzen der Stadt gelegen, vereint teilweise am selben Tag unterschiedliche Zielgruppen und liefert so für alle Besucher positive Emotionen.

Wird die geplante Veranstaltungshalle in Neu-Marx die Stadthalle ersetzen?
Waldner: Nein. Der Eurovision-Song-Contest 2026 ist der beste Beweis dafür, dass die Stadthalle seit der Errichtung 1958 ein visionärer Bau ist, der nach wie vor Veranstaltungen nach dem aktuellen Stand der Technik ermöglicht. Im Rahmen des Bühnenbaus beim ESC etwa werden rund 100 Tonnen Last in das innovative Dachkonstrukt der Stadthalle gehängt. Unsere Stadthalle muss selbst nach beinahe 70 Jahren den Vergleich mit den größten europäischen Eventarenen nicht scheuen. Zudem investieren wir regelmäßig in die Modernisierung und freuen uns auf die nächsten Jahre.

Ihre drei persönlichen Eventtipps für 2026?
Waldner: Ich bin ein wirklicher Konzertfreak, aber wenn ich drei Events benennen müsste, dann Zucchero, Grönemeyer und Seiler/Speer.

Gibt es einen Wunsch-Act für „ihre“ Halle?
Waldner: Ja, unbedingt. Einen egoistischen Wunsch: Die Toten Hosen wären ein Traum für mein großes Punk-Rock-Herz.

Veranstaltungen als Lebenselexier

Thomas Waldner wurde am 1. September 1984 in Villach/Kärnten geboren. Seit 2005 lebt der verheiratete Vater einer Tochter in Wien. Erfahrung sammelte der Event-Profi in den vergangenen 13 Jahren als Verantwortlicher für das Donauinselfest und als Geschäftsführer von Wien Ticket.