Das TierQuarTier Wien schlägt angesichts einer dramatischen Entwicklung Alarm: Seit Beginn der warmen Jahreszeit mussten bereits über 400 Katzen aufgenommen werden.
Besonders besorgniserregend ist die hohe Zahl an schwer verletzten, mutterlosen oder trächtigen Tieren. Die Situation bringt das Tierheim an seine Kapazitätsgrenzen – sowohl personell als auch finanziell.
Unfälle durch ungesicherte Fenster und Balkone
Ein Großteil der aufgenommenen Katzen hat sich durch Stürze aus ungesicherten Fenstern oder von Balkonen schwer verletzt. Die Tiere erleiden häufig innere Verletzungen oder Knochenbrüche – nicht selten mit tödlichem Ausgang. „Trotz aller medizinischer Bemühungen sterben manche Katzen bei uns oder auf dem Weg in die Klinik“, so das Team des TierQuarTiers. Dabei wären diese Unfälle leicht vermeidbar: Fenster- und Balkonsicherungen sind gesetzlich vorgeschrieben, wenn Katzen Zugang zu diesen Bereichen haben.
Winzige Kitten ohne Mutter – ein wachsendes Problem
Fast täglich erreichen das Tierheim verwaiste Katzenbabys – viele davon nur wenige Tage alt, mit noch geschlossenen Augen. Diese Kätzchen sind meist Nachkommen unkastrierter Freigängerkatzen, die ausgesetzt oder sich selbst überlassen wurden. Einige Katzenmütter werden sogar trächtig aufgefunden – ausgemergelt und ohne Schutz. Die Aufzucht der Kitten erfolgt in mühevoller Handarbeit durch engagierte Pflegestellen, ein enormer Aufwand, der Mensch und Tier gleichermaßen fordert.
Wiederkehrende Tragödien trotz Aufklärungsarbeit
„Wir informieren und appellieren seit Jahren – und trotzdem wiederholt sich dieses Drama jeden Sommer“, betont Thomas Benda, Betriebsleiter des TierQuarTiers. Die Ursache liege oft nicht in fehlendem Wissen, sondern in mangelnder Verantwortung. Viele Schicksale könnten durch einfache Maßnahmen verhindert werden.
TierQuarTier appelliert an Katzenhalter*innen: Verantwortung übernehmen
Das TierQuarTier ruft dringend dazu auf, Katzenhalter*innen zur Verantwortung zu ziehen:
- Fenster und Balkone sichern, um Unfälle zu vermeiden – gesetzlich vorgeschrieben und lebenswichtig.
- Katzen kastrieren lassen – besonders bei Freigängern Pflicht und entscheidend im Kampf gegen unkontrollierte Vermehrung.
- Verantwortung zeigen, um Tierleid zu verhindern und das Leid der Pflegestellen zu lindern.
Patenschaft statt Haustier – so können Sie helfen
Wer keine Katze aufnehmen kann, aber dennoch helfen möchte, hat die Möglichkeit, eine Patenschaft für besonders schutzbedürftige Katzen zu übernehmen. Diese regelmäßigen Beiträge finanzieren medizinische Versorgung, Spezialfutter und Betreuung für verletzte oder mutterlose Tiere. Jede Spende zählt und ist ein wertvoller Beitrag gegen das zunehmende Katzenelend.
Mehr Informationen unter: https://www.tierquartier.at/unterstuetzen-sie-uns/tierpatenschaften/