Unterirdische Bezirksbunker

(C) Joham: 2011 hätte der Bunker eine am Yppenplatz eine Partylocation werden sollen, jetzt eine Ausstellungsfläche.
(C) Joham: 2011 hätte der Bunker eine am Yppenplatz eine Partylocation werden sollen, jetzt eine Ausstellungsfläche.

WIENER BEZIRKSBLATT-Leser kennen den tiefsten Bezirksteil Ottakrings längst von verschiedenen Reportagen. Jetzt wird ein neuer Anlauf gestartet, den Yppenplatz-Bunker zu öffnen. Eine spannende Idee.

Fehlende Fluchtwege

Die Zeiten ändern sich, nicht aber die alten Bunker unter zwei großen Plätzen unseres Bezirks. Wobei der Schuhmeierplatz-Bunker – 1941 als ein „Mutter-Kind-Bunker“ erbaut und nur halb unter der Erde – keine Geheimnisse verbirgt. Er gehört der Stadt, ist aufgeräumt,
gut in Schuss und wird als ­Lagerraum verwendet.

Anders verhält es sich beim Yppenplatz-Bunker, der mit 600 m2 nicht einmal halb so groß wie jener am Schuhmeierplatz ist. Allerdings ist er komplett unter der Erde – und auch düsterer. Der Eingang ist beengt, die Stufen führen steil bergab. Daher wurde beim WBB-Lokal­augen­schein 2011 klar, warum die MA 42 (Stadtgartenamt) als Verwalter den Bunker nicht für die Öffentlichkeit freigeben konnte: Der Eingang ist zu schmal, Fluchtwege fehlen. Die Idee der Gebiets­betreuung, eine Partylocation daraus zu ­machen, wurde abgelehnt.

Erinnerungskunst

Die Situation ist nun offenbar anders, nachdem die Brunnenpassage einen „Kunst- und Erinnerungsraum“ im Bunker machen will. Einen ruhigen Ort zum Thema Krieg und Frieden unter dem höchst belebten Yppenplatz findet auch die Kulturausschuss-Vorsitzende Stefanie Lamp gut: „Als Bezirkskultur unterstützen wir das Projekt sehr. Es ist toll, in dieser Art und Weise mit der Erinnerung umzugehen.“ Die Signale ­seitens der MA 42 wären ­positiv. Umgesetzt ist es aber noch nicht.