Das Urlaubsgeld wird gar nicht so oft tatsächlich für Abenteuer und Erholung ausgegeben, wie eine Studie der Deniz Bank enthüllt. Vier von zehn Personen nutzen das Extrageld, um überhaupt „über die Runden“ zu kommen. 60 Prozent der Befragten gaben an, es für unerwartete Ausgaben zu brauchen.
Die vom Meinungsforschungsinstitut Integral durchgeführte Umfrage wirft keinen rosigen Schein auf die aktuelle wirtschaftliche Lage, bietet aber interessante Einblicke in das Verhalten der Österreicher im Umgang mit dem jährlichen Urlaubsgeld. „Es stellt für viele Menschen eine wichtige finanzielle Unterstützung dar und dient auch der Absicherung für die Zukunft”, so ein Sprecher der Deniz Bank über die Studie.
Wofür das Geld gebraucht wird
Das heurige Urlaubsgeld wird zwar insgesamt vor allem für Urlaub und Reisen verwendet (49 %) bzw. angespart (35 %). Jeweils knapp zwei von zehn Personen begleichen damit aber Rechnungen bzw. Schulden (18 %) oder bezahlen damit ihre laufenden Lebenshaltungskosten (17 %). Jeder Zehnte legt das Geld an (9 %), etwa in Aktien oder Fonds. Wenn man das Urlaubsgeld auf die verschiedenen Bereiche aufteilen müsste, wird es im Durchschnitt zu einem Drittel (34 %) für Urlaube und Reisen verwendet, 22% werden gespart.
Von Urlaub keine Spur
Jeweils 11 % werden zur Begleichung von Rechnungen/Schulden verwendet, 10 % zur Deckung der allgemeinen Lebenshaltungskosten und 11 % für Ausgaben im Bereich Haushalt, z.B. Möbel oder Renovierungen. Vom ursprünglichen Zweck des Urlaubsgeldes ist in diesen Fällen nichts übrig geblieben.
Eine finanzielle Entlastung
Sechs von zehn Menschen benötigen das Urlaubsgeld, um unerwartete Ausgaben besser zu bewältigen, 54 % hilft es, die finanziellen Belastungen zu reduzieren. Knapp 40 % ermöglicht der Bonus, finanziell überhaupt über die Runden zu kommen. Auch hier muss man sagen, dass das ursprüngliche Ziel klar verfehlt wird.
Sparen für die Zukunft
48 % erfüllen sich mit dem Urlaubsgeld Wünsche, die sie sich sonst nicht leisten könnten und 54 % finden, dass das Urlaubsgeld eine gute Möglichkeit ist, Geld für die Zukunft anzusparen. Was zumindest besser ist, als ohne das Extra-Geld nicht bzw. nur kaum über die Runden zu kommen.
Wer mit den Finanzen zufrieden ist
Insgesamt halten 9 % ihre aktuelle finanzielle Situation für sehr gut, weitere 35% für eher gut. Über 50-Jährige bzw. Pensionisten, besser Gebildete, 2-Personen-Haushalte und insbesondere Personen mit einem Haushaltseinkommen von über 4.500 Euro schätzen ihre finanzielle Situation am positivsten ein.