Ein Weltkulturerbe der UNESCO steht mitten im Nibelungenviertel. Das Kultur-Café Kriemhild ist dank dem Gastronomen Moritz Baier als Grätzel-Treffpunkt zurückgekehrt. Die Hollywoodschaukel im Schanigarten vor dem Kirchenplatz ist meist schon vor dem Aufsperren besetzt, wenn die Kellner die bunt zusammengewürfelten Sessel und Tische herrichten. Das Kult-Café bei der Stadthalle ist wieder beliebter Treffpunkt für Jung und Alt – von morgens bis abends.
Sanfte Umgestaltung
Mehr als 30 Jahre lang hat Erika Müller das Café Kriemhild geführt, bevor es 2020 geschlossen wurde. Moritz Baier erfuhr durch einen Zufall davon und wollte es unbedingt haben. Gemeinsam mit Daniel Botros und Marco Pauer, mit denen er auch das Café Liebling betreibt, krempelte er die Ärmel hoch und putzte zwei Wochen lang nur die Rauchschichten weg. Nach einer sanften Renovierung wurde im November 2021 eröffnet und „es läuft besser, als ich es erwartet hatte“, freut sich der ausgebildete Fotograf, der doch lieber Gastronom wurde: „Ich wollte immer schon ein Kaffeehaus haben und jetzt sind es halt mehrere.“ Geschäftsführer im Café Kriemhild ist Fabian Messner, „ein guter Freund, ohne ihn geht nix!“
Neuer Grätzel-Treffpunkt
Es gibt keine klassische Kaffeehauskarte, sondern viele Frühstücksvarianten und kleine warme Speisen wie rote Linsensuppe mit Minze und Salzzitrone oder getoastete Sandwiches. „Natürlich kann nicht jeder etwas anfangen mit uns, aber es kommen viele Junge aus der Gegend oder auch ehemalige Stammgäste, Pensionisten, die hier ihren Spritzer trinken“, so Baier. Im hübschen Gastgarten vor dem Café mit neuen Bänken und vielen Pflanzen finden bis zu 30 Menschen Platz. „Wenn es mir ums Geld ginge, würde ich etwas mit Immobilien machen, aber ich will, dass die Leute Spaß haben, Freunde treffen“, wünscht sich Moritz Baier.