
Fast Fashion produziert nicht nur riesige Müllberge, sondern belastet auch das Klima. Die Initiative „natürlich weniger Mist“ zeigt, wie es besser geht: Naturfasern tragen, Kleidung pflegen und bewusst einkaufen. Auf der Website wenigermist.at gibt’s viele Tipps, um Textilabfall zu reduzieren – für mehr Nachhaltigkeit im Alltag.
In den letzten 20 Jahren hat sich die weltweite Textilproduktion beinahe verdoppelt. Der Großteil besteht aus Kunstfasern und landet nach wenigen Einsätzen im Müll. Nur rund ein Prozent der Kleidung wird tatsächlich recycelt. Die Textilindustrie verursacht rund zehn Prozent der globalen CO₂-Emissionen – mehr als der Flug- und Schiffsverkehr zusammen.
Naturfasern: langlebig, hautfreundlich und klimaschonend
Naturfasern wie Baumwolle, Leinen oder Hanf haben viele Vorteile. Sie sind atmungsaktiv, angenehm auf der Haut und verursachen kein Mikroplastik. Auch die Produktion ist energieärmer als bei synthetischen Fasern. Wer auf Qualität statt Quantität setzt, Secondhand kauft oder Kleidung teilt, spart Abfall – und Ressourcen.
„Wir können im Alltag viele Maßnahmen setzen, um Textilien länger im Kreislauf zu halten. Weniger, dafür aber Kleidungsstücke in guter Qualität und Secondhand kaufen, Textilien gut pflegen, was nicht gebraucht wird weiterschenken, tauschen oder spenden ‒ das sind einfache Möglichkeiten, Textilabfälle zu reduzieren und damit das Klima zu schonen“, sagt Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky.
Pflegeleicht mit wenig Aufwand
Naturfasern brauchen nicht ständig in die Waschmaschine. Oft reicht es, Kleidung an die frische Luft zu hängen. Beim Waschen helfen niedrige Temperaturen und ökologische Waschmittel, die Fasern und Farben zu schonen. Wichtig ist auch die richtige Lagerung – lichtgeschützt und trocken, damit Farben nicht ausbleichen.
Tipps für nachhaltige Pflege
- Kleidung vor dem Waschen auf links drehen
- 30–40 °C reichen völlig aus
- Eco-Waschmittel sparsam dosieren
- Flecken am besten sofort mit Wasser oder Gallseife behandeln
- Wäsche an der Luft trocknen, statt in den Trockner
Die Favoriten unter den Naturfasern
Baumwolle ist beliebt, angenehm auf der Haut und gut recycelbar. Allerdings verbraucht der Anbau viele Ressourcen – recycelte Baumwolle ist daher eine sinnvolle Alternative.
Leinen wird aus Flachs gewonnen. Die Pflanze wächst in Europa, braucht wenig Wasser und kaum Pestizide. Leinen ist atmungsaktiv, langlebig und angenehm kühl – perfekt für den Sommer.
Hanf ist besonders robust und genügsam. Er wächst auch in Österreich, braucht wenig Wasser und verbessert sogar den Boden. Hanftextilien sind hautfreundlich und temperaturregulierend.
Brennnessel klingt ungewöhnlich, hat aber Potenzial. Sie wächst fast überall, braucht kaum Pflege und ergibt langlebige, atmungsaktive Stoffe – ideal auch für Sportkleidung.
Wolle ist ein natürlicher Wärmespeicher. Sie nimmt viel Feuchtigkeit auf, bleibt dabei trocken und geruchsneutral. Besonders hautfreundlich sind Merino- oder Alpakawolle.
Alpakawolle gilt als ökologische Alternative zu Kaschmir. Sie ist weich, warm und für Allergiker geeignet. Außerdem muss sie seltener gefärbt werden, da Alpakas viele natürliche Farbtöne haben.
Seide ist edel, leicht und temperaturausgleichend. Sie kühlt im Sommer und wärmt im Winter. Wer sie richtig pflegt, hat lange Freude daran – per Handwäsche und Lufttrocknung.
Besser einkaufen, länger nutzen
Naturfasern bieten eine echte AlternaNoch mehr Tipps zur nachhaltigen Kleiderpflege gibt’s auf wenigermist.at/naturfasern-sind-eine-gute-wahl