Wie ein Vorort zur Stadt wurde

(C) Picturedesk.com: Das Marktgeschehen prägte Hernals seit Jahrhunderten. Geblieben ist der Ostermarkt am Kalvarienberg.
(C) Picturedesk.com: Das Marktgeschehen prägte Hernals seit Jahrhunderten. Geblieben ist der Ostermarkt am Kalvarienberg.

Wo einst Weingärten, Heurige und Vergnügungs-Etablissements dominiert haben, stehen heute Gründerzeitbauten und kleine Villen. Hernals ist ein äußerst beliebter Wohnbezirk geworden.

Namensherkunft

Hernals ist der 17. Bezirk von Wien. Der Bezirksname leitet sich von Lehensgebern, den „Herrn von der Als“ ab, die 1135 in einer Schenkungsurkunde im Salbuch des Stifts Klosterneuburg mit den Namen Diepoldus und Nendingus als Zeugen benannt worden sind. Die „Herrn von der Als“ waren also Lehensträger der Landesfürsten und Herzöge von Österreich, die hier ausgedehnte Ländereien ihr Eigen nannten.

In den Jahren danach verdichteten sich die Dörfer und rückten näher an Wien heran. 1892 wurde durch die Eingemeindung aus den selbständigen Gemeinden Hernals, Dornbach und Neuwaldegg der Bezirk Hernals. Er verfügte damals über geschätzt 74.657 Einwohner (56.488 am 1. Jänner 2021). Der Bezirk wird von seinen Bewohnern vor allem wegen seiner gleichzeitigen Nähe zum Stadtzentrum und zu den Naherholungsgebieten im weitläufigen Schwarzenbergpark, dem Schafberg mit seinen Wiesen und Wäldern sowie dem Schafbergbad und in der Ebene mit dem Kongresspark und dem Kongressbad geschätzt.

Wachstum

Für Hernals charakteristisch ist eine starke demographische Durchmischung, die sich in der Unterschiedlichkeit der Bezirksteile widerspiegelt. So finden sich im Bezirk hoch- und spätgründerzeitlich geprägte Viertel neben kommunalen Wohnhausanlagen aber auch Cottage-Lagen mit Villenbauten, kleinen Schlössern und prächtigen alten Ortskernen.

Berg und Tal

Der 17. Bezirk liegt im Nordwesten des Wiener Stadtgebiets im direkten Übergang zum Wiener Becken und den Ausläufern der Alpen.
Er umfasst 11,35 km2 und ist mit 2,7 Prozent der Stadtfläche der zehntgrößte Bezirk Wiens. Das Bezirksgebiet erstreckt sich entlang des Verlaufs des 1870 überwölbten Alsbaches. Er ist nach dem Wienfluss der zweitlängste Bach der Stadt, der aus dem Wienerwaldgebiet in die Donau fließt. Die höchste Erhebung des Bezirks ist der Heuberg mit 464 Metern.

Die hauptsächliche Verkehrs- und Entwicklungsachse des Bezirks ist die auf einen römischen Verkehrsweg zurückgehende Hernalser Hauptstraße, die im weiteren Verlauf zur Dornbacher- und Neuwaldegger Straße mutiert, und in die Landesstraße 120 nach Tulln mündet.