35 % mehr Kunden in Wiener Sozialmärkten

(C) Samariterbund / B. Breitegger: Der Samariterbund sucht Freiwillige für seine Sozialmärkte.
(C) Samariterbund / B. Breitegger: Der Samariterbund sucht Freiwillige für seine Sozialmärkte.

Die Teuerungswelle zieht weite Kreise. Seit Jahresbeginn ­verzeichnet der ­Samariterbund um ein Drittel mehr Kunden in den fünf Sozial­märkten der Stadt. Derzeit sind es schon 20.000, die versuchen, zu über­leben. Die Sozialmärkte befinden sich in der Gellertgasse (10. Bezirk), Böckhgasse (12.), Pillergasse (15.), Frömmlgasse (21.) und im ­Donau Zentrum (22.).

Jeden Cent umdrehen

Neben erheblich günstigeren Lebensmitteln gibt es auch bei der ­Sozialberatung in den ­Märkten mehr Andrang. „Die Menschen, die zu mir kommen, wissen oft nicht mehr, wie sie ihren Alltag finanziell bewältigen können“, schildert Sozial­beraterin Eni Nyaguly. „Ich ­beobachte immer öfter, dass viele Menschen nach Geschäftsschluss die übrig gebliebenen Gratis-Lebensmittel einsammeln. Andere Kunden wiederum schauen ganz genau auf die Preise und überlegen lange, ob und was sie kaufen können.“

Ehrenamtliche gesucht

So wird es weitergehen: „Der große Andrang führt nicht nur zur Warenknappheit von Grundnahrungsmitteln, sondern auch zur Suche nach ehren­amtlichem Personal, das den Kundenansturm bewältigt“, so Geschäftsführer Oliver Löhlein. „Neue Ehrenamtliche heißen wir mit offenen Armen herzlich willkommen.“