AK fordert Abschaffung von befristeten Mieten

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Im April schlägt der nächste Miethammer zu – das WIENER BEZIRKSBLATT berichtete. Und schon jetzt rechnen 30 Prozent der Menschen in Österreich sagen, dass sie in den nächsten drei Monaten mit Zahlungsproblemen bei den Wohnkosten rechnen – das ist ein historisches Hoch, wie die Arbeiterkammer in einer Aussendung wissen lässt.

Alarmierende Zahlen

Trugen im 2021 erst zwölf Prozent solche sorgen mit sich, rechneten laut Statistik Austria 2022 bereits30 Prozent der 16- bis 69-Jährigen in Österreich, damit in den nächsten drei Monaten mit Zahlungsschwierigkeiten bei den Wohnkosten. Das sind über 1,9 Millionen Betroffene. Vor allem Mieter sind dabei noch stärker betroffen. Über elf Prozent sagen, dass sie ihre Wohnung nicht mehr ordentlich heizen können. Das ist fast eine Verdoppelung zum 4. Quartal 2021. „Die neuen Zahlen aus der Krisenfolgenbeobachtung der Statistik Austria sind dramatisch“, so Thomas Ritt, Leiter der AK Abteilung Kommunal und Wohnen.

Befristete Mietverträge

Fast jeder zweite private Mietvertrag ist befristet, laut AK im Schnitt auf vier Jahre. Vertragsverlängerungen sind oftmals mit saftigen Mieterhöhungen verbunden. Befristete bestehende Mietverträge im privaten Segment sind im Schnitt um etwa 130 Euro pro Monat teurer als unbefristete. Die Arbeiterkammer fordert daher die Abschaffung von befristeten Mietverträgen und die Einführung eines Mietendeckel. Vor allem Immobilienkonzernen möchte die AK damit den Riegel vorschieben, Privatpersonen sollen weiterhin eine Wohnung befristet vermieten dürfen. „Befristungen machen Wohnen unsicher und in jedem Fall teurer und verschärfen eine langfristige Lebensplanung. Bei Haushalten mit Kindern hängen auch Kindergarten- und/oder Schulplätze an der unsicheren Wohnadresse,“ so Ritt.

Die AK hat berechnet: Eine Erhöhung von 30 Euro pro Monat anlässlich einer Vertragsverlängerung würde etwa einem fünfprozentigen Aufschlag entsprechen bei den gegebenen befristeten Hauptmietzinsen. Für einen Haushalt bedeutet das höhere Mietkosten von 360 Euro im Jahr. Bei einer durchschnittlichen Befristungsdauer von vier Jahren steht pro Jahr jeder vierte Vertrag entweder zur Verlängerung oder zur Neuvermietung an.