Hass im Netz: Anwälte klären Schüler auf

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Das Internet ist kein rechtsfreier Raum. Hass im Netz – von diffamierenden Aussagen bis hin zu gezielten Attacken auf Personen und Gruppen – ist ein weit verbreitetes Phänomen, das ernste Konsequenzen nach sich ziehen kann. Eine Tatsache, die nicht nur Jugendliche, sondern auch viele Erwachsene oft nicht wissen oder unterschätzen.

Um das Bewusstsein für dieses Problem zu schärfen, widmet sich die Aktion „Gewalt und Hass – Prävention an Schulen: die Rechtsanwaltschaft klärt auf“ heuer besonders dem Thema „Hass im Netz“. Das Projekt der Bildungsdirektion für Wien und der Rechtsanwaltskammer Wien geht damit in die zweite Runde.

Rechtsanwaltschaft macht Schule

Die Rechtsanwaltskammer Wien und die Bildungsdirektion für Wien starteten im Vorjahr die Initiative. Er komme selbst aus einem Lehrerhaushalt, erklärte RAK-Präsident Univ-Prof. Dr. Michael Enzinger. Daher kenne er die Probleme, mit denen Lehrer, Eltern und Jugendliche zu kämpfen haben. Die Idee, Anwältinnen und Anwälte zur Aufklärung an die Schulen zu schicken, stieß bei der Bildungsdirektion für Wien auf große Unterstützung. Bildungsdirektor Heinrich Himmer: „Ich freue mich, dass wir die erfolgreiche Kooperation mit der Rechtsanwaltskammer fortsetzen.“ Allein im Vorjahr nahmen mehr als 10.000 Schülerinnen und Schüler der 7. bis 9. Schulstufe an der Initiative teil.

(C) APA/Heinz Tesarek: v.l.n.r.: Schulleiter Gerd Bauer, Rechtsanwältin Kerstin König, RAK Wien-Präsident Michael Enzinger, Bildungsdirektor für Wien Heinrich Himmer, Simmerings Bezirksvorsteher Thomas Steinhart

Bewusstseinsbildung

Interessierte Schulen können sich online anmelden. Die RAK Wien entsendet eine Anwältin oder Anwalt an die jeweilige Schule. Bereits mehr als 130 Rechtsanwältinnen und -anwälte haben sich für den heurigen Durchgang gemeldet, wie RAK-Präsident Enzinger mitteilt.Rechtsanwältin Kerstin König, Expertin für Strafrecht, war im Vorjahr eine der Vortragenden. Von Mobbing bis hin zu Bereiche aus dem Verbotsgesetz – vielen Jugendlichen, auch Eltern, sei oft das Ausmaß und die Auswirkungen ihres Handelns nicht bewusst. Mit der Initiative trage man zur Bewusstseinsbildung bei.

Die Mittelschule Enkplatz-2 nahm 2022 von dem Angebot gebrauch. „Hass im Netz betrifft alle Kinder und Jugendlichen – egal, wie gut sie und ihre Eltern gebildet sind.“ unterstreicht Schulleiter Gerd Bauer. Von den Schülern wurden die Vorträge jedenfalls positiv aufgenommen. Denn kompetente Experten von außen unterstreichen oftmals die Wichtigkeit von gewissen Themen. Simmerings Bezirkvorsteher, Thomas Steinhart, betont, „es ist wichtig dafür zu sorgen, dass junge Menschen gut über ihre Rechte und Pflichten informiert sind.“

Hans Steiner
Chefredakteur