Lebensretter: Der 41. Defi hilft im Gemeindebau

Eerfreut über den Defibrillator: Christian Bader, Isabell Haslinger (beider Wiener Wohnen), GR Josef Taucher, BV Ernst Nevrivy. ©WrW/Jennifer Fetz

Über 12.000 Personen sterben in Österreich jährlich am plötzlichen Herztod. 80 Prozent aller Fälle passieren in den eigenen vier Wänden. Die Überlebenschancen steigen durch rasches Handeln von Ersthelfern mit einem Laien-Defibrillator von 20 auf 70 Prozent. Daher forciert Wiener Wohnen die Ausstattung der Gemeindebauten mit diesen „Defis“. 

Der 41. Defibrillator wurde nun im Rahmen eines Sommerfests in der Wohnhausanlage Josef-Bohmann-Hof installiert. Nach den beiden Defis in der Wohnanlage am Rennbahnweg und zweien in der Hartlebengasse ist dies nun der fünfte Gemeindebau-Defi im 22. Bezirk. Die 4.200 Bewohner der 1.500 Wohnungen im Josef-Bohmann-Hof haben somit unbegrenzt Zugriff auf einen Defibrillator: „Durch diese erfolgreiche Kooperation zwischen dem Verein Puls und Wiener Wohnen können wir mittlerweile 77.000 Menschen direkt im Ernstfall erstversorgen. Denn im Notfall zählt jede Sekunde – einen Laien-Defibrillator rund um die Uhr in greifbarer Nähe zu haben, ist ein wichtiger Beitrag, der das Leben in und um den Gemeindebau noch sicherer macht“, so Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál.

Biher 30-Mal im Einsatz

Seit 2019 wurden die Defibrillatoren 30 Mal bei einer Lebensrettung  zum Einsatz gebracht. Die Standorte der neuen Defis werden auf allen Stiegen der Wohnanlagen ausgeschildert. Die Kosten für die Installation sowie den laufenden Betrieb der trägt Wiener Wohnen.„Im Ernstfall zählt jeder Augenblick, hier rasch auf einen Defibrillator zugreifen zu können ist daher ein wichtiger Beitrag für die Sicherheit unserer Bewohner“, so Wiener Wohnen Direktorin Karin Ramser.

Notruf und Ersthilfe

Harry Kopietz, Präsident von Puls, betont die entscheidende Bedeutung schnellen Handelns und der richtigen Maßnahmen bei der Wiederbelebung: „Im Falle eines Herzstillstands ist Zeit von essenzieller Bedeutung, und jeder kann sein eigenes Rettungswerkzeug einsetzen – die Hände. Durch das sofortige Wählen des Rettungsnotrufs 144, das Durchführen kräftiger und schneller Herzdruckmassagen in der Mitte des Brustkorbs und die Nutzung verfügbarer öffentlicher Defibrillatoren kann jeder Ersthelfer einen wertvollen Beitrag zur Rettung leisten“. Jede Minute ohne Intervention reduziert die Überlebenschancen um zehn Prozent, und bereits nach etwa drei Minuten können im Gehirn irreparable Schäden auftreten. Die richtige Ersthilfe kann also Leben retten.