Mietpreisdeckel: Deutliche Kritik am Bund

(C) PID / Fürthner: Viel Zustimmung für den Bürgermeister, der sich den Wohnkosten widmet.
(C) PID / Fürthner: Viel Zustimmung für den Bürgermeister, der sich den Wohnkosten widmet.

Bürgermeister Michael Ludwig kennt sich wie kein Zweiter bei dem Wohnthema aus. Schließlich war er von 2007 bis 2018 Wohnbaustadtrat. So kündigte er ein „5-Punkte-Programm für leist­bares Wohnen“ an. 650.000 Haushalte erhalten einen Wohnbonus von 200 Euro. Im ­Sommer müssen Gemeindebau-Mieter nur die halbe Netto­monatsmiete zahlen. Zudem bekommen Ende 2023 Gemeindebau-Mieter, deren Mieten ­erhöht wurden, einen „Stufenbonus“, die Ratenzahlungen werden erleichtert und der Magistrat soll Mieter mit geringem Einkommen mehr unterstützen.

Damit will man die ärgsten Härtefälle abgefedert wissen. Von der Bundesregierung ist Ludwig enttäuscht: „Dass es keinen Mietpreisdeckel gibt, ist wieder eine Maßnahme gegen Wien. Das ist leider immer das Gleiche … Mein Wunsch war es, diese Regeln bundesein­heitlich zu ­machen.“

Ärger

Geht nicht, da der Bund keinen Mietpreisdeckel will, um offenbar Vermieter zu schützen. „Die Hausherren-Partei ÖVP hat die Verhandlungen zur Mietpreisbremse platzen lassen, weil sie auf dem Rücken der Mieter Druck für die Abschaffung der Grunderwerbssteuer machen will“, ärgert sich SP-Wien-­Managerin Barbara Novak.