Es ist soweit – mit 1. März endet der Wiener Parkpickerl-Fleckerlteppich. Das Parkpickerl kommt für alle 23 Wiener Bezirke. Damit ziehen die Bezirke Floridsdorf, Donaustadt, Liesing, Hietzing und letzten „parkpickerlfreien“ Teile Simmerings mit den restlichen 18 Bezirken gleich. Alle Parkpickerl sind weiterhin nur für den eigenen Bezirk gültig.
Mobilitäts- und Planungsstadträtin Ulli Sima schafft damit eine wienweite einheitliche Lösung, die die Parkplatzsituation in der Stadt verbessern soll und einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz in Wien beiträgt. „Mit dem flächendeckenden Parkpickerl ist Schluss mit Fleckerlteppich und Verdrängungseffekten in Nachbarbezirke. Der Verkehr geht zurück und die Wienerinnen und Wiener finden leichter einen Parkplatz“, so Stadträtin Ulli Sima.
Parkpickerl online bestellen
Bereits ab 1. Dezember diesen Jahres können die Bewohnerinnen und Bewohner der „neuen“ Parkpickerlbezirke das Pickerl online bestellen. Das Bestellen des Parkpickerls im Internet spart nicht nur den Weg ins Magistrat, sondern spart auch Geld. Denn die Beantragung des Online-Parkpickerls ist um bis zu 10,70 Euro günstiger als die analoge Variante. Das Parkpickerl wird per Post nach Hause geliefert.
Für alle Autofahrerinnen und Autofahrer, die Amtswege noch in Papierform abhandeln möchten: Ab 10. Jänner 2022 kann das Parkpickerl in den Magistratischen Bezirksämtern der Stadt Wien persönlich beantragt werden. Dies geht allerdings nur aufgrund der derzeitigen COVID-19-Beschränkungen nach Terminvereinbarung.
Vereinheitliche Kurzparkzone in Wien
Ab März 2022 soll auch Schluss mit den unterschieden in der Wiener Kurzparkzonenregelung sein. Die Kurzparkzeiten werden vereinheitlicht, damit dauert die Kurzparkzone in allen Bezirken von Montag bis Freitag von 09:00 bis 22:00 Uhr. Die maximale Parkdauer wird auf 2 Stunden festgesetzt – ausgenommen davon sind weiterhin Geschäftsstraßen.
Das ändert sich mit dem neuen Parkpickerl
Neben der vereinheitlichen Regelungen zu den Kurzparkzonen, ändert sich für manche Bezirke auch der Preis des Parkpickerls. So kostet das Parkpickerl in den Bezirken 1 bis 9, sowie im 15. Bezirk im Bereich der Stadthalle und im 20. Bezirk das Parkpickerl 10 Euro pro Monat. Während die übrigen Bezirke pro Monat 7,50 Euro zu zahlen hatten. Mit dem neuen Parkpickerl wird die sogenannte „Parkometerabgabe“ auf 10 Euro wienweit angeglichen. Damit kostet in jedem Wiener Bezirk das Parkpickerl 10 Euro pro Monat. Somit kostet das Parkpickerl pro Bezrik 120 bzw. 140 Euro im Jahr.
Bereits erworbene Parkpickerl gelten bis zum Ende der Bewilligung, und werden für die neuen Geltungszeiten und Zonen anerkannt.
„Meilenstein für den Klimaschutz“
Die Mobilitätsstadträtin Ulli Sima zeigt sich von der Bedeutung des Parkpickerls für den Klimaschutz überzeugt: „Die Ausweitung des Parkpickerls auf alle Bezirke ist ein Meilenstein für den Klimaschutz und die Lebensqualität in unserer Stadt.“ Alle Einnahmen des Parkpickerls fließen in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs.
Studien in den bisherigen Parkpickerlbezirken ergaben, dass seit der Einführung des Pickerls viele Wienerinnen und Wiener vermehrt auf den öffentlichen Verkehr umgestiegen sind. Das entlastet nicht nur den Stadtverkehr, sondern hebt auch die Lebensqualität in den jeweiligen Grätzeln. Denn durch verringerten Verkehr, bildet sich weniger Feinstaub und Lärm in den Wohngebieten.
„Mit dem Top-Angebot der Wiener Linien und dem stetigen Ausbau der Öffis bieten wir leistbare und attraktive Alternativen für den Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel“, zeigt sich auch Ulli Sima überzeugt.
200.000 Pendler pro Tag
In den letzten Jahren konnten viele Daten und Erfahrungen rund um das Parkpickerl gesammelt werden. Seit 1993 gibt es diese Art der Parkraumbewirtschaftung in Wien. Auch Kritiker des Parkpickerls sind meist nach der Einführung von den positiven Effekten überzeugt. Denn die Mehrheit der Bewohner aus Parkpickerl-Bezirken steht hinter der Entscheidung.
Den größten Effekt soll die flächendeckende Parkraumbewirtschaftung auf die Pendlerströme nach Wien haben. Rund 200.000 Pendlerinnen und Pendler fahren täglich mit dem PKW in die Stadt. Viele stellen das Fahrzeug in den kostenlosen „parkpickerlfreien“ Bezirken ab.