Peter Rapp: Schwarzer Humor mit Quiqui

Der „flotte Karli“ zu seinem Freund: „Mein Vater ist ­gestorben. Kannst du mir einen schwarzen Anzug borgen?“ Der Freund „Selbstverständlich … Und mein Beileid!“ Nach dem ­Begräbnis fragt der Freund: „Was ist mit meinem schwarzen Anzug?“ Der Karli: „Den hat mein Vater.“

Ab einem ge­wissen Alter, das ich auch schon erreicht habe, nimmt die Zahl der Events, wo man den „schwarzen Anzug“ braucht, enorm zu. Ein Freund hat mir einmal erzählt, er hänge den Anzug gar nicht mehr in den Schrank, sondern lasse ihn in der Garderobe hängen. Das war praktisch, denn er war der nächste, dem dieser angezogen wurde.

Ich hatte – wie die britische Komikergruppe „Monty Python“ – immer schon einen Hang zum schwarzen Humor. Ich mag es, wenn mir mein Freund und Kolumnen-Partner Dieter Chmelar Witze ­erzählt wie: Auf dem Sterbebett bittet einer seine Frau: „Hannerl, ziag die hübsch an und schmink di.“ – „Wozu denn, Pepi?“ – „Na, wann der Quiqui kummt, vielleicht g’fallst du eahm besser …“

Als Johannes Heesters um ­einiges über hundert Jahre alt war, erzählte man sich über ihn: Bei Heesters klopft es an der Tür. Der Hausherr macht auf und erkennt, dass der Tod vor ihm steht. Heesters dreht sich um und ruft in die ­Wohnung zu seiner Frau: „­Simone! Da ist wer für Dich!“

Selten gehe ich auf Bestattungen, weil es mir schwarz auf mein Gemüt drückt. Zu meinem Freund, dem Künstler und Kabarettisten Alexander Bisenz, der Mitte Mai verstorben ist, bin ich nach St. Pölten gefahren. Vor mehr als vier Jahrzehnten war der Bisenz bei mir in der TV-Sendung „Die große Chance“ aufgetreten. Schon damals hat er sein vielseitiges Talent gezeigt. Er war meiner Erinnerung nach der Einzige, der in einer Sendung zwei Auftritte hatte, einmal als Zauberer und einmal als „Feuerschlucker“.

Sargkunst

In seinen letzten Lebensjahren war es vor allem die Malerei, mit der er sich der Öffentlichkeit präsentierte. Bisenz wusste, dass er krank war, und begann bereits vor einem Jahr ein ungewöhnliches Design für seinen Sarg zu entwerfen. Er konnte die Arbeit daran nicht mehr zu Ende bringen. Sein Sohn, der eine starke Beziehung zu seinem Vater hatte, erfüllte Alex den Wunsch. Er wählte eines der Motive seines Vater aus und schmückte damit den Sarg. So konnte man schon bei der Aufbahrung erkennen: Hier wird ein Künstler zu Grabe getragen.

Lesen Sie im nächsten Heft ab 26. Juli wieder­ ­lustige ­„Seitenhiebe“ von ­Dieter Chmelar.