Wien Energie: Stadt schafft „Wiener Schutzschirm“

(C) Schedl: Der Wiener Schutzschirm soll am 23. März im Wiener Gemeinderat beschlossen werden.
(C) Schedl: Der Wiener Schutzschirm soll am 23. März im Wiener Gemeinderat beschlossen werden.

Die Turbulenzen auf den Energiemärkten machten auch vor der Wien Energie nicht halt. Wie alle Börsenteilnehmer muss das Unternehmen Sicherheitsleistungen vorlegen. Diese werden nach Abwicklung der Transaktionen zurücküberwiesen. Aufgrund des enormen Preissprungs auf den internationalen Energiemärkten waren plötzlich 1,7 Milliarden Euro als Sicherheit zu hinterlegen, die Stadt sprang ein – das WIENER BEZIRKSBLATT berichtete. Damit in Zukunft die Sicherung der Energieversorgung weiterhin gewährleisten ist, beschließt die Stadt Wien einen eigenen Schutzschirm für die Wien Energie.

Absicherung

Mit der Österreichischen Bundesfinanzagentur (ÖBFA) wurde nach den Turbulenzen im letzten Jahr eine Kreditlinie in der Höhe von 2 Milliarden Euro vereinbart. Diese Vereinbarung läuft am 30. April aus, bis dato wurde die Kreditlinie nicht gebraucht. Der Wiener Schutzschirm soll diese nun ablösen und beläuft sich auf gleicher Höhe. Der Schutzschirm soll ab 1. Mai 2023 zur Verfügung stehen und „ausschließlich zur Absicherung von Energiegeschäften an der Energiebörse“ wie es vonseiten der Stadt heißt.

„Damit sind die Wiener Stadtwerke für mögliche extreme Ausreißer auf den Energiemärkten bestens gerüstet”, sagt Wirtschafts- und Finanzstadtrat Peter Hanke. Europaweit steht Wien damit nicht alleine. Die deutsche Bundesregierung hat etwa ihren Schutzschirm bis Ende 2023 verlängert. „Hier sind viele EU-Staaten und jetzt auch die Stadt Wien weit voraus, der Bund aber ist hier nach wie vor säumig”, so Hanke weiter.

Keine Gewinnausschüttung

Der Wiener Schutzschirm hat eine Laufzeit von zwei Jahren. Damit möchte man die kommenden zwei Heizperiden abdecken. Eine Verlängerung ist für maximal ein weiteres Jahr möglich. Am 6. März passiert der Wiener Schutzschirm als „Kreditrahmenvertrag IV“ den Finanzausschuss, der Beschluss soll am 23. März im Gemeinderat erfolgen. Vereinbart wurde zudem ein Gewinnausschüttungsverbot der Wien Energie GmbH gegenüber der Wiener Stadtwerke GmbH während der gesamten Laufzeit.