Die Thaliastraße lässt den ganzen Bezirk hinter sich. Feiert Ottakring 130 Jahre, so kann die „Hauptstraße“ schon auf 150 Jahre zurückblicken. Nicht immer strahlend.
Finanzierung
Im Hinterkopf hatte Franz Prokop den Umbau der Thaliastraße schon lange. Doch klar war: Ein gescheiter Umbau würde wohl alle Bezirksgrenzen sprengen, wäre unfinanzierbar. Daher musste er bis 2020 warten, um die Herausforderung anzunehmen. Mit Hilfe der Stadt und der EU wurde es möglich, den Komplettumbau um 16 Millionen Euro umzusetzen.
Wie alles begann
Um der Hauptstraße, die sie immer war, die richtige Bedeutung zurückzugeben. Denn von 1873 bis 1883 hieß sie „Lerchenfelder Straße“ und war im damaligen Neulerchenfeld. Seinen heutigen Namen erhielt sie am 10. Juni 1883 nach dem Theater, das 1870 abgetragen wurde. Der komplett gerade Verlauf der Thaliastraße deutet auf eine rasterförmige Parzellierung aus der Gründerzeit hin, die nach der Eingemeindung 1892 einem Höhepunkt zustrebte. Bis zur Schmelz im Süden und der Wattgasse/Possingergasse im Westen sind die Straßenzüge in einem markanten rechteckigen Raster angelegt. Baulücken wurden während der Ersten Republik und danach durch Gemeindebauten und Genossenschaftshäuser geschlossen.
In Summe hat die Thaliastraße eine Länge von 2,8 Kilometern und wird bis Ende 2022 umgebaut. Womit sie einmal mehr ein Fall für die Geschichtsbücher ist.
