
Die Landstraßer Hauptstraße im dritten Wiener Bezirk wird umgestaltet: Mehr Bäume, neue Radwege und zwei Begegnungszonen sollen die Straße lebenswerter machen. Ab 2026 beginnt die Umsetzung der ersten Maßnahmen.
Wien setzt seine ambitionierte Klimaschutzstrategie fort und nimmt sich nun die Landstraßer Hauptstraße vor. Unter dem Motto „Raus aus dem Asphalt“ werden Straßen entsiegelt, Flächen begrünt und Hitzeinseln reduziert. Die geplante Umgestaltung folgt einem umfassenden Beteiligungsprozess, bei dem Anwohner und lokale Geschäfte ihre Ideen einbringen konnten.
Ein Stadtumbau im Zeichen des Klimaschutzes
Mobilitäts- und Planungsstadträtin Ulli Sima betont die Bedeutung der Maßnahme: „Unsere Stadt befindet sich in einem Transformationsprozess hin zu einer klimafitten Zukunft. Mit der Neugestaltung der Landstraßer Hauptstraße kombinieren wir moderne Mobilität mit nachhaltiger Stadtentwicklung.“ Besonders der Ausbau der Radinfrastruktur spielt eine tragende Rolle. 2025 investiert die Stadt über 100 Millionen Euro in den Radverkehr. Auch der Bezirksvorsteher von Landstraße, Erich Hohenberger, hebt die Wichtigkeit dieser Veränderungen hervor: „Die hohe Lebensqualität im Bezirk muss erhalten bleiben. Verkehrsberuhigung, sichere Radwege, Begrünung und mehr Aufenthaltsqualität sind zentrale Anliegen der Bewohnerinnen und Bewohner.“
Schritt für Schritt zur neuen Hauptstraße
Die Neugestaltung der Landstraßer Hauptstraße erfolgt in mehreren Etappen. Aufgrund der komplexen Infrastruktur ist eine sorgfältige Planung notwendig.
- Schritt 1: Neue Radwege und 33 Bäume
Ab 2026 wird der erste große Abschnitt der Umgestaltung realisiert. Zwischen Juchgasse und Schlachthausgasse entstehen über 700 Meter baulich getrennte Ein-Richtungs-Radwege. Im Bereich zwischen Schlachthausgasse und Rennweg entsteht ein Zwei-Richtungs-Radweg. Dieser wird mit der Verlängerung der Straßenbahnlinie 18 koordiniert. Die Pflanzung von 33 neuen Bäumen entlang der Strecke unterstützt Kühle spendenden Schatten spenden und trägt zur Verbesserung des Mikroklimas bei. - Schritt 2: Verkehrsberuhigung durch Begegnungszonen
Der nächste große Meilenstein sind zwei Begegnungszonen: eine am Rochusmarkt zwischen Weyrgasse und Erdbergstraße sowie eine weitere zwischen Barichgasse und Juchgasse. In diesen Bereichen sollen sich alle Verkehrsteilnehmenden den Raum gleichberechtigt teilen. Begrünte Aufenthaltsbereiche mit Sitzgelegenheiten und Wasserelementen erhöhen die Lebensqualität. Dabei bleibt die Durchfahrt für Busse und Kfz weiterhin möglich.
Hohenberger betont: „Die Landstraßer Hauptstraße bleibt eine lebendige Einkaufsstraße. Begegnungszonen sind eine gute Lösung, um den Verkehr zu beruhigen, ohne die Erreichbarkeit einzuschränken.“
Große Radwegoffensive läuft parallel
Parallel dazu läuft die große Wiener Radwegoffensive weiter auf Hochtouren. 2024 stellte die Stadt Wien eine Rekordsumme von 53 Millionen Euro bereit, um das Radnetz weiter auszubauen. 2025 werden in den Radwegeausbau 100 Millionen Euro investiert. Diese Investitionen zahlen sich aus: Der Radverkehrsanteil in Wien ist von 7 % im Jahr 2019 auf 10 % im Jahr 2023 gestiegen. Die Umgestaltung der Landstraßer Hauptstraße ist ein weiteres Beispiel dafür, wie Wien sich als Klimamusterstadt neu erfindet. Die Kombination aus Verkehrsberuhigung, Begrünung und Radwegeausbau sorgt für eine moderne, lebenswerte und klimafitte Stadt.
Infos zu Radwegeprojekten unter: fahrradwien.at
www.wien.gv.at/landstrasse/