Happy End: Senioren finden in Hietzing ein neues Zuhause

Karl und Anna Nakladal (außen) mit Direktorin Larissa Rebbe und Stadtrat Peter Hacker @ Berger

“Mein Gott, ich kenn sie aus dem Fernsehen” – so begrüßte die 88-jährige Anna Nakladal Stadtrat Peter Hacker bei seinem Besuch im Haus Trazerberg in Hietzing. Sie hat gemeinsam mit ihrem Mann Karl hier nach der überraschenden Ankündigung der baldigen Schließung des Kursana-Pflegewohnhauses Wien-Tivoli in Meidling ein neues Zuhause für ihre goldenen Jahre gefunden.

Die gute Nachricht gleich zu Beginn: “Jetzt kann ich wieder lachen”, erzählt die 88-jährige Anna Nakladal. Vor wenigen Wochen klang das noch ganz anders. “Ich habe nicht mehr aufgehört zu weinen”. So reagierte die rüstige Dame auf die Anfang Februar überraschende und plötzliche Ankündigung der Schließung ihres bisherigen Zuhauses – der Kursana Residenz Wien-Tivoli in Meidling. Hier wollte sie gemeinsam mit ihrem Mann Karl ihren Lebensabend verbringen. Verständlich, dass diese Hiobsbotschaft sie bis ins Mark traf. Und nicht nur sie.

Zum Zeitpunkt der Bekanntgabe der Schließung wohnten 87 FSW-Kunden mit Bedarf an stationärer Pflege und Betreuung in der Kursana Residenz. Darüber hinaus einige Senioren, die sich ihren Platz gänzlich selbst finanzierten. Wie gut, wenn man in einem solchen Fall in Wien wohnt.

Christian Hennefeind, Susanne Winkler und Peter Hacker (v.l.) @ Berger

Die Stadt hat rasch und entschlossen gehandelt. Den betroffenen Bewohner wurden durch den Fonds Soziales Wien (FSW) Plätze in anderen Wohn- und Pflegeeinrichtungen angeboten, viele haben wie das Ehepaar Nakladal im Haus Trazerberg wo sie Direktorin Larissa Rebbe willkommen hieß ein neues Zuhause gefunden. Auch den ehemaligen Kursana-Mitarbeitern konnten berufliche Perspektiven vermittelt werden.

„Bei der Pflege und Betreuung geht es nicht nur um eine gute Versorgung, sondern vor allem um die Lebensqualität. Der aktuelle Fall zeigt, dass wir beides auch dann garantieren können, wenn ein ganzes Haus schließt und über 100 Menschen nicht wissen, wie es weitergeht. Das ist keine Selbstverständlichkeit und gelingt nur, wenn die involvierten Organisationen eng und gut zusammenarbeiten. Ich danke allen Beteiligten, dass sie den Betroffenen so schnell geholfen haben“, so Sozialstadtrat Peter Hacker.

Modernisiertes Haus Trazerberg

Der Fonds Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser – Häuser zum Leben ist mit 30 Standorten in Wien der größte Anbieter für Seniorenbetreuung. Das Haus Trazerberg in Wien Hietzing wurde zwischen 2022 und 2024 umfassend modernisiert, entstanden sind dabei 112 zusätzliche Pflegeplätze. „Mit dem Umbau haben wir nicht nur ein modernes Zuhause geschafften, sondern auch einen attraktiven Arbeitsplatz. Das modernisierte Haus ist ein erster Meilenstein im Rahmen unserer gemeinsam mit dem FSW und der Stadt Wien entwickelte Häuserstrategie 2030+. Mit dieser schaffen wir bis 2030 insgesamt 450 zusätzliche Pflegeplätze in ganz Wien“, erklärt Christian Hennefeind, Geschäftsführer der Häuser zum Leben.

Ein Vorhaben, das überzeugt: Rund 30 ehemalige Kursana-Mitarbeiterwerden künftig für die Häuser zum Leben zu arbeiten – die ersten neun von ihnen sind bereits im Haus Trazerberg tätig.

Das Haus Trazerberg in Wien Hietzing wurde zwischen 2022 und 2024 umfassend modernisiert @ Berger

“Wir sind jetzt wieder glücklich. Man kann das Haus Trazerberg nur loben. Es ist so hell und ebenso freundlich, wie das engagierte Personal. Man spürt die menschliche Wärme”, beschreibt Anna Nakladal ihr neues Zuhause. „Als Fonds Soziales Wien können wir gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen sicherstellen, dass es für alle Bewohner ein Platzangebot in einer der 91 vom FSW anerkannten Pflege- und Wohneinrichtungen in Wien geben wird. So schaffen wir für die Betroffenen soziale Sicherheit und lassen niemanden zurück.“, betont FSW-Geschäftsführerin Susanne Winkler.

Eine kleine Anekdote zum Schluß. Während des Besuchs entspann sich ein reges Gespräch zwischen Anna Nakladal und Stadtrat Peter Hacker. Etwas weniger gesprächig ihr 89-jähriger Mann Karl. Nur einmal meldet er sich auf die Frage wie lange sie denn verheiratet sind zu Wort: “52 Jahre, aber zu sagen habe ich immer noch nichts”.