Herzerkrankung: Ab 65 steigt das Risiko

©Pixabay

Herzklappen-Erkrankungen sind eine der häufigsten Ursachen für Herzprobleme im Alter. Mit 75 Jahren ist bereits jeder 8. davon betroffen. Nicht rechtzeitig behandelt, kann diese Erkrankungen zu schwerwiegenden Konsequenzen führen.

Symptome werden nicht ernst genommen

Eine unbehandelte Herzklappen-Erkrankung ist höchst gefährlich. Symptome wie Kurzatmigkeit, Schwindel, Ohnmachtsanfälle und Brustschmerzen werden aber allzu oft als „ein normaler Teil des Älterwerdens“ abgetan. Allerdings schränken die Abnahme der Leistungsfähigkeit und Atemnot im Alltag nicht nur massiv ein, sondern die Probleme führen auch zu einer deutlich schlechteren Lebenserwartung. Umgekehrt erhöhen frühzeitige Erkennung und rechtzeitige Behandlung die Lebensqualität und Lebensdauer signifikant. Daher ist es wichtig, frühzeitig auf Symptome zu achten und regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Arzt machen zu lassen.

Die häufigsten Herzklappen-Probleme

Die am öftesten auftretenden altersbedingten Herzklappen-Erkrankungen sind die Aortenklappenstenose und die Mitralinsuffizienz. „Bei ersterem kommt es zu einer Verkalkung der Aortenklappe, der letzten Klappe im Herzen vor dem Körperkreislauf. Um diese verengte Klappe zu überwinden und den Blutkreislauf weiter aufrechtzuerhalten, strengt sich der Herzmuskel zunehmend an. Bei der Mitralinsuffizienz schließt die Mitralklappe nicht richtig und ein Teil des gepumpten Blutes fließt in den Lungenkreislauf zurück, statt in den Körperkreislauf zu gelangen“, erklärt Professor Raphael Rosenhek Rosenhek, Leiter der Ambulanz für erworbene Herzklappenfehler am AKH.

Früherkennung ist wichtig

Das Risiko für eine Herzerkrankung steigt nach dem 65. Lebensjahr deutlich an. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Hausarzt sind extrem wichtig, um frühzeitig Veränderungen an den Herzklappen zu erkennen. Denn unbehandelt haben Herzklappen-Erkrankungen schwerwiegende Folgen. Vor allem die schwere, symptomatische Aortenklappenstenose hat eine hohe Sterblichkeitsrate von bis zu 30 Prozent pro Jahr.

Schonende Operationsmethoden

Je nach Art und Schweregrad der Herzklappen-Erkrankung ist die Behandlung unterschiedlich. Herzklappenfehler lassen sich durch eine Operation behandeln, bei der Schäden repariert oder die erkrankte Klappe durch eine künstliche Herzklappe ersetzt wird. Aber ein Austausch der Klappe bedeutet heute nicht mehr zwangsläufig eine Operation am offenen Herzen. Inzwischen gibt es auch Methoden, sie mithilfe eines Katheter-Eingriffs zu ersetzen. Diese Behandlungsmethode schont den Betroffenen und ist daher eine sehr gute Möglichkeit für ältere Patienten.