Hietzing: Hörndlwald bleibt auch in Zukunft ein Wald

Der Gemeinderatsausschuss hat den nachhaltigen Schutz für den Hörndlwald beschlossen. © Berger

Nach gemeinsamen Gesprächen von Stadt und dem 13. Bezirk beschließt der Gemeinderatsausschuss die Widmung in strengste Grünland-Kategorie. Damit entfallen bisher theoretisch bebaubare Bereiche – der Hörndlwald bleibt ein Wald!

„Was lange währt, wird endlich gut“, sagt ein altes Sprichwort. In Hietzing wird es nun zur Realität und damit nimmt eine lange Geschichte ein erfreuliches Ende. Bereits im letzten Winter kündigten die Stadt Wien und der 13. Bezirk an, den gesamten Hietzinger Hörndlwald widmungsmäßig unter höchsten Schutz zu stellen. Nun folgen den Worten auch Taten:

Der Planungsausschuss im Wiener Gemeinderat stimmte in seiner heutigen Sitzung den Plänen von Bezirk und Stadt zum Schutz des Hörndlwalds zu. Das Naherholungsgebiet wird als Teil des Schutzgebiets Wald- und Wiesengürtels festgeschrieben und entsprechend umgewidmet. Bisher war ein Teil des Waldes Grünland Schutzgebiet/Parkschutzgebiet. Eine teilweise, wenn auch strengen Reglementierungen unterworfene Bebaubarkeit, war bis dato auf einer Liegenschaft der Stadt Wien theoretisch möglich.

Wertvolle Grün- und Freiflächen gesichert

Der Hörndlwald soll als Naherholungsbiet und bestehender Grünraum langfristig gesichert und nachhaltig vor etwaiger Bebauung geschützt werden. Als integrativer Bestandteil des Landschaftsschutzgebiets Hietzing und Teil des Biosphärenparks Wienerwald soll das Areal umfassend erhalten werden, um in der Zukunft für die Stadt Wien und ihre Bürger unerwünschte Entwicklungen hintanzuhalten und wertvolle Grün- und Freiflächen zu gewährleisten.

“Der Hörndlwald ist ein tolles Naherholungsgebiet und absolut schützenswert. Er war auch in der Vergangenheit gut geschützt, aber es ist ein richtiges Zeichen und der Stadt ein großes Anliegen den Hörndlwald nun unter den höchstmöglichen Schutz zu stellen“, so der Vorsitzende des Planungsausschusses Erich Valentin (SPÖ), der gemeinsam mit NEOS-Planungssprecherin Selma Arapovic diese Weichenstellung bereits im Rahmen mehrerer fraktionsübergreifender Gesprächsrunden begleitete.

10 Jahre Kampf hat ein Ende

Ursprünglich war im Hörndlwald der Bau einer Reha-Klinik geplant. Der Bezirk wies erfolgreich darauf hin, dass es in unmittelbarer Nähe freistehende Pavillons des ehemaligen Geriatriezentrums am Wienerwald (GZW) für diese Zwecke gab.Bereits 2020 wurde die Franziska-Fast-Anlage abgebrochen und das Gelände renaturiert. Nun sind sämtliche Bebauungspläne endgültig a acta gelegt. Der jahrelange Einsatz – speziell auch von der Bürgerinitiative “Rettet den Hörndlwald” – hat sich gelohnt.

“Nach zehn Jahren Kampf gegen die ursprünglich geplante Verbauung des Naturschutzgebietes Hörndlwald mit einer Reha Klinik ist es gelungen, nach sehr viel Überzeugungsarbeit, Protest und Einsprüchen im Schulterschluss mit den Hietzingerinnen und Hietzingern das Naherholungsgebiet im Sinne der gesamten Wiener Bevölkerung zu erhalten. Dafür möchte ich mich herzlich bei den heute Verantwortlichen für diesen mutigen Schritt im Sinne des Umweltschutzes bedanken“, freut sich Bezirksvorsteherin Silke Kobald  und bedankt sich auch beim Hietzinger Gemeinderat Dr. Michael Gorlitzer für sein großes Engagement.

Auch der designierte Bezirksvorsteherin-Stellvertreter Marcel Höckner, der am 11. September feierlich angelobt wird,  begrüßt den nun erfolgten Schritt zum umfassenden Schutz des Hörndlwalds und sieht die Maßnahme als dringend notwendig an, um das Naherholungsgebiet für die Hietzinger zu wahren.