Sportinsider Sommer: Sportkanal ist noch zu retten

Unser Sportinsider Robert Sommer.

Selten zuvor war der rot-weiß-rote Sport so geeint – unter dem Motto: Der ORF-Spartenkanal darf nicht sterben! WAT-Präsident Christoph Schuh rief im Wiener Bezirksblatt zu einem Proteststurm gegen den Plan von Roland Weißmann auf, Sport Austria-Chef Hans Niessl kritisierte bei einer Krisensitzung mit dem ORF-Generaldirektor dessen „konzeptlose Entscheidung“, und ASKÖ-Boss Hermann Krist forderte sogar einen runden Tisch.

Kann man ORF Sport + ­tatsächlich retten? Werner Kuhn, der einflussreiche Aufsichtsrat-Vorsitzende der Bundes-Sport GmbH, ist davon überzeugt: „Anscheinend sind die ­Einsparungspläne mit dem ­Stiftungsrat keineswegs ver­einbart. Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.“

Zerbrochenes Glas

Dieser Sender des Staatsfernsehens, der ja einen ­öffentlichen Auftrag hat, ist fürs Überleben von Verbänden und Vereinen unverzichtbar. „Der für unsere Sponsoren so wichtige Medienwert wird zu zwei Drittel über TV-Übertragungen erzielt“, rechnet ÖTV-Präsident Martin Ohneberg vor. „Davon sind 75 bis 90 Prozent auf ORF Sport + zurückzuführen.“ Das heißt: Wenn dieser Kanal tatsächlich eingespart wird, ziehen sich viele Geldgeber zurück.

Erschüttert sind auch unsere Paralympics-Athleten: Ihre Wettkämpfe wären dann nicht mehr im Fernsehen. Diese Mattscheibe zerbricht unendlich viel Glas!