Energiepreise zwingen Österreicher zum Sparen

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Der Energiepreisindex zeigt: Im Jahresvergleich Jänner 2023 zu Jänner 2022 sind die Haushaltsenergiepreise um ganze 40,8 Prozent gestiegen. Besonders hoch sind die Teuerungen bei Strom, Erdgas und Fernwärme. Eine aktuelle Umfrage von ImmoScout24 zeigt, dass 90 Prozent der Menschen bewusst Energie sparen. 

Wie die Studie unter 18- bis 69-Jährigen zeigt, ist Energiesparen den Österreichern ein großes Anliegen geworden: 88 Prozent der Befragten geben an, den Energieverbrauch bewusst einzuschränken. Überdurchschnittlich sparsam sind über 50-Jährige (93 Prozent), unterdurchschnittlich sparsam (80 Prozent) Bewohner kleinerer Immobilien unter 70 Quadratmeter.

„Licht aus!“  wird am häufigsten umgesetzt

Die gängigste Maßnahme in österreichischen Haushalten ist das Abschalten des Lichts beim Verlassen eines Raums. Das praktizieren bereits 9 von 10 Befragten. Über 50-Jährige sind hier besonders sensibel, 97 Prozent schalten das Licht beim Verlassen eines Raums konsequent ab. Unter den 18- bis 29-Jährigen ergreifen diese Maßnahme unterdurchschnittliche 79 Prozent.

Verzicht auf Bäder und kürzere Duschzeit für 20 % keine Option

Beim kälteren Wohnräumen sieht es schon ein wenig anders aus: Knapp mehr als zwei Drittel (68 Prozent) setzt das Absenken der Temperatur  um. Verglichen mit 2020 ist dieser Wert signifikant gestiegen, damals waren es gerade einmal 58 Prozent. Weitere 6 Prozent planen, die Heizung herunterzudrehen, für ein knappes Fünftel (17 Prozent) ist ein etwas kühlerer Raum keine Option. Ähnlich sieht es beim Verzicht auf Vollbäder aus: Nicht ganz zwei Drittel (65 Prozent) nutzen die Badewanne nicht mehr zum Baden, 8 weitere Prozent planen es. Aber ein knappes Fünftel (17 Prozent) kann sich nicht vorstellen, aufs Baden zu verzichten. Noch weniger wird beim Duschen gespart: 58 Prozent haben bereits ihre Duschzeit verkürzt, um Energie zu sparen, 7 Prozent planen es. Nicht in Frage kommt das für 19 Prozent.

Viel Potenzial bei Standby-Modus und klimaregulierender Beschattung

Einiges an Potenzial gibt es bei Geräten im Standby-Modus. Während 2020 gerade einmal 4 von 10 Personen Geräte komplett abgeschaltet haben, sind es in der aktuellen Befragung 6 von 10. Weitere 10 Prozent planen es, für ebenso viele ist das aber nicht vorstellbar. Auch bei Maßnahmen zur Beschattung, die Heizenergie einsparen oder den Kühlbedarf senken, ist durchaus Luft nach oben. 56 Prozent haben derartige Lösungen im Einsatz, wer im Eigentum wohnt, überdurchschnittlich häufig (62 Prozent). Auch größere Wohneinheiten mit mehr als 130 Quadratmetern sind tendenziell besser ausgestattet (66 Prozent).

Ökostrom und Energie-Eigenproduktion ausbaufähig

Gering ist derzeit noch die Anzahl derer, die auf reine Ökostrom-Anbieter umgestiegen sind: 36 Prozent der Befragten geben an, nur Ökostrom zu beziehen, weitere 10 Prozent planen den Umstieg. Mehr als ein Drittel hält es für vorstellbar, sieht aber keinen Handlungsbedarf. Auch Gegner gibt es: 18 Prozent sagen, das käme für sie nicht in Frage. Selbst Energie mittels Solar- oder PV-Anlagen bzw. Wärmepumpen produzieren derzeit etwas weniger als ein Viertel (23 Prozent) der Befragten. Eher umgesetzt wird es bei Bewohnern von Häusern (38 Prozent). In Planung ist es bei einem Fünftel, vorstellbar wäre es für ein weiteres Drittel. Nicht vorstellbar ist diese Maßnahme für ein Viertel der Befragten, in Wien sind es – wohl auch aufgrund der fehlenden Möglichkeiten – sogar 44 Prozent.