Hochmodernes Spezialgerät für Bombenentschärfer

Innenminister Gerhard Karner (r.) mit dem 980.000 Euro teuren Bombenentschärfungs-System. ©BMI/Jürgen Makowecz

Der Entschärfungsdienst des Innenministeriums hat in der Karwoche ein neues, vier Tonnen schweres und 980.000 Euro teures Einsatzgerät bekommen. In dem hochmodernen Spezialsystem können bis zu acht Kilo TNT gefahrlos zur Detonation gebracht werden.

Das Gerät ermöglicht den sicheren Abtransport und die Lagerung von gefährlichen Sprengstoffen. In dem Stahlbehälter können Substanzen zur Explosion gebracht werden, ohne dass dabei Schaden entsteht. „Die Spezialisten des Entschärfungsdienstes müssen sehr gefährliche Einsätze meistern. Dafür soll ihnen auch die modernste Ausrüstung zu Verfügung stehen. Mit dem neuen Transport-System setzen wir einen weiteren Schritt bei der Modernisierung der Polizei“, sagte Innenminister Gerhard Karner.

Ersatz für Geräte aus den 9oer Jahren

Bisher wurden die gefährlichen Stoffe auf Anhängern transportiert, die der Entschärfungsdienst während der Briefbombenserie Mitte der 1990er-Jahre selbst entwickelt hatte. Diese sind jedoch nur für kleine Mengen gefährlicher Substanzen geeignet. Das neue „Sprengunterdrückungssystem“ kann eine Detonation von bis zu acht Kilo TNT unbeschadet überstehen. Zum Vergleich: Ein Kilogramm reicht aus, um eine Eisenbahnschiene zu sprengen.

Neues System kostet 980.000 Euro

Mit einem Spezialroboter werden die Sprengkörper in den Stahlbehälter verfrachtet, der per Fernbedienung verriegelt wird. Der weitere Transport erfolgt auf einem geländegängigen Lkw mit einem speziellen Kran und einer mobilen Einsatzbasis für Sondereinsätze. Das Transportkonzept wurde vom polizeilichen Entschärfungsdienst dafür eigens entwickelt. Das neue Spezialgerät kostete rund 980.000 Euro.

Spezialeinheit besteht aus 25 Experten

Der Entschärfungsdienst (ESD) ist eine Spezialeinheit und besteht aus 25 Personen. Die Zentrale befindet sich in Wien, Außenstellen gibt es in Graz und Hall in Tirol. Der ESD verfügt beim Einsatzkommando  Cobra auch über vier Taucher, die als Unterwasserentschärfer zum Einsatz kommen. In den Bundesländern gibt es insgesamt 105 weitere Beamte, die sprengstoffverdächtige Gegenstände zwar prüfen, jedoch keine Entschärfungen vornehmen können.