Sportinsider Sommer: Rapid und der letzte Titel

Unser Sportinsider Robert Sommer.

Die neue grün-weiße Klubführung hat zumindest keine rosa-rote Brille auf, was die eigenen Problemkinder betrifft. Hatten die alten Chefs etwa ein sexistisches Transparent der Ultras verharmlost, so bezeichnete der aktuelle Geschäftsführer Steffen Hofmann die Böller-Attacken einiger „Fans“ beim Derby und in der U-Bahn als „kriminell“.

Ein kleiner Schritt für einen Neo-Funktionär, aber ein großer in der für Außenstehende oft seltsam wirkenden Rapid-Welt.

Religion

Wenn man auch noch die Schuldigen mit lebenslangen Stadien-Verboten belegt, wird man in Hütteldorf wieder die Sterne am Himmel sehen und friedliche Fußballfeste feiern können – ­anders als vor 15 Jahren im ausverkauften Hanappi-­Stadion, in dem der beliebteste Verein Wiens zum ­letzten Mal Meister wurde. Wer erinnert sich noch mit feuchten Augen daran? Der 20. April 2008 war ein Tag, den kein Freund des Rekordmeisters jemals vergessen wird: Branko Boskovic, ­Stefan Maierhofer und Erwin Hoffer sorgten für den 3:0-Sieg gegen Altach und den Titel. Leider mussten die Spieler ihre Ehrenrunde ­abbrechen, weil undisziplinierte Zuschauer auf den Rasen stürmten.

Damals wie heute gilt: Gesetze und Regeln müssen von allen eingehalten werden. Wer sich daran nicht hält, hat hier nichts verloren.
Erst wenn diese Selbstverständlichkeit auch in die Tat umgesetzt wird, ist Rapid wieder eine „Religion“.