Absurdes Meisterwerk vor der Haustür: Die kahle Sängerin

Mit Ionescos „Die kahle Sängerin“ tourt das Volkstheater ab 14. Februar durch Wiens Bezirke. © Marcel Urlaub

Das Volkstheater bringt Eugène Ionescos subversiven Klassiker „Die kahle Sängerin“ ab 14. Februar in die Wiener Grätzl. Mit einem schreiend komischen Blick auf Konventionen und Sprachlosigkeit entführt Regisseurin Johanna Mitulla ihr Publikum in die Welt des Absurden Theaters.

Seit 1954 sorgt das „Volkstheater in den Bezirken“ für kulturelle Nahversorgung. Mit mehr als 9.000 Vorstellungen hat es eine Tradition der Zugänglichkeit geschaffen. Mit Ionescos „Die kahle Sängerin“ kommt in der aktuellen Saison ein Meisterwerk des Absurden Theaters auf die Bühnen der Wiener Grätzl.

Ein Leben nebeneinander, ohne Sinn und Inhalt

Das Stück spielt in einem typisch bürgerlichen Wohnzimmer, in dem das Ehepaar Smith einem befreundeten Paar, den Martins, begegnet. Was wie ein gewöhnlicher Abend beginnt, wird zunehmend skurril, als die Martins einander nicht wiedererkennen und in absurder Weise versuchen, ihre Beziehung zu rekonstruieren. Dabei zeigt sich ein groteskes Porträt der Alltäglichkeit, in dem Konventionen und Phrasen zunehmend sinnentleert wirken.

Absurdität als Spiegel der Digital-Gesellschaft

Mit der Uraufführung von „Die kahle Sängerin“ im Jahr 1950 begründete Eugène Ionesco das Absurde Theater. Aus den banalen Phrasen eines Englisch-Lehrbuchs entwickelte er eine tiefgründige Kritik an der Sprachlosigkeit und Leere zwischen Menschen. Regisseurin Mitulla betont die universelle Aktualität des Stücks: „Ionesco zeigt uns, wie hohl Konventionen werden können, wenn Sprache nichts mehr sagt.“ ein Stück, das in seiner scharfsinnigen, humorvollen Art noch immer beeindruckt. Das Stück bringt humorvoll und scharfsinnig, aber nicht ohne Melancholie, die Frage auf die Bühne, wie wir miteinander kommunizieren – oder eben nicht. Besonders in einer Zeit, in der digitale und reale Welten zunehmend verschmelzen, bleibt die Suche nach authentischem Austausch brisant.

Ein Meisterwerk in modernem Gewand

Die Inszenierung von Mitulla, die bereits mit „Der kleine Prinz“ bei „Volkstheater in den Bezirken“ beeindruckte, kombiniert moderne Elemente mit der Zeitlosigkeit von Ionescos Werk. Unterstützt von einem talentierten Ensemble und einem kreativen Team, darunter Laurent Pellissier (Bühne) und Vanessa Sampaio Borgmann (Kostüme), gelingt es, die absurden Dialoge und die groteske Atmosphäre in eine aktuelle und mitreißende Form zu bringen. Mit humorvollen Momenten und tiefgründigen Einsichten lädt „Die kahle Sängerin“ dazu ein, das Alltägliche und das eigene Verhalten kritisch zu hinterfragen.

Aufführungen & Tickets:

  • 14.2., 19.30 Uhr, VZ Brigittenau, 1200 Wien
  • 17.2., 19.30 Uhr, VZ Praterstern, 1020 Wien
  • 22.2., 16 Uhr, Lorely-Saal, 1140 Wien
  • 25.2., 19.30 Uhr, BZ Simmering, 1110 Wien
  • 26.2., 19.30 Uhr, Theater Längenfeldgasse, 1120 Wien
  • 2.3., 18 Uhr, Kulturgarage Seestadt, 1220 Wien
  • 4.3., 19.30 Uhr, VZ Floridsdorf, 1210 Wien
  • 6.3., 19.30 Uhr, VZ Erlaa, 1230 Wien
  • 8.3., 19.30 Uhr, VZ Heiligenstadt, 1190 Wien
  • 12.3., 19.30 Uhr, Theater Akzent, 1040 Wien
  • 13.3., 19.30 Uhr, VHS Wiener Urania, 1010 Wien
  • 18.3., 19.30 Uhr, VZ PAHO, 1100 Wien
  • 19.3., 19.30 Uhr, VZ Döbling, 1190 Wien
  • 21.3., 19.30 Uhr, VZ Großjedlersdorf, 1210 Wien
  • 22.3. 19.30 Uhr, VZ Rudolfsheim-Fünfhaus, 1150 Wien

Tickets von 15 bis 29 Euro unter www.volkstheater.at