Wien steht auch im vorletzten Monat des Johann-Strauss-Jubiläumsjahres ganz im Zeichen des Walzerkönigs. Mit einem Programm, das von der klassischen Operette über zeitgenössisches Theater bis hin zu künstlicher Intelligenz in der Musik reicht, zeigt Johann Strauss 2025 Wien einmal mehr die ungebrochene Strahlkraft des Meisters und seine inspirierende Wirkung auf Künstler bis heute.
Neue Perspektiven: Stummfilm bis Brass-Spektakel
Das Kollektiv toxic dreams interpretiert im METRO Kinokulturhaus mit So This Is Vienna! Ernst Lubitschs Stummfilmklassiker auf humorvolle, zeitgenössische Weise. Inspiriert von der gleichen Vorlage wie Strauss’ „Die Fledermaus“, verbindet die Produktion Film, Operette und Gesellschaftssatire. Ein echter Leckerbissen für Cineasten und Musikliebhaber! Termine: 10. (Uraufführung), 11., 12., 13., 14., 15., 16. November, jeweils 19.30 Uhr.
Am 18. November lädt Mnozil Brass im Wiener Konzerthaus zu Strau$$ – Ein Tänzchen zwischen den Stühlen. Das Ensemble bringt die Musik des Walzerkönigs mit Witz und Virtuosität in den Grenzbereich zwischen Klassik und Kabarett. Einen Blick in die Vergangenheit und Zukunft zugleich eröffnet der Zeitenwalzer von theaternyx* am 9. November (14.30 und 16.30 Uhr). Eine poetische Reise mit dem Wiener Riesenrad durch die Jahrhunderte, ganz im Takt des Walzers.
Junge Bühnen und starke Frauen: Strauss neu erzählt
Mit dem Festival Junge Theater im ¾-Takt vom 17. bis 23. November eröffnet das neue Junge Theater Wien innovative Zugänge für ein junges Publikum. Das Mini-Konzert Ball für Kinder ab zwei Jahren, Fledermäuse für die Altersgruppe ab vier oder die Performance Wo ist Walzer? für Jugendliche zeigen, wie Strauss’ Werk über Generationen hinweg inspiriert.
Ein besonderer Höhepunkt erwartet Operettenfans am 23. November. Diana Damrau widmet sich im Theater an der Wien der legendären Marie Geistinger, der ersten Direktorin des Hauses und Muse von Johann Strauss. In ihrem Konzert Feuer, Lebenslust … vereint sie die großen Diven der Wiener Operette in einem Abend voller Glanz und Gesangskunst.
Auch die Volksoper Wien feiert Strauss. Die Märchenoperette Aschenbrödels Traum von Martina Eisenreich (Musik) und Axel Ranisch (Regie) hat am 29. November ein fantasievolles Familienwerk Premiere – eine poetische Hommage an Strauss und den Zauber der Selbstentfaltung. Termine: 29. November, 4., 7., 12., 15., 21., 29. Dezember.
Innovation und Immersion: Strauss im 21. Jahrhundert
Wie klingt Johann Strauss, wenn künstliche Intelligenz komponiert? Diese Frage steht im Zentrum der Walzersymphonie, einem Forschungsprojekt des Ars Electronica Futurelab. Am 27. November präsentiert das Bruckner Orchester Linz im MuseumsQuartier die entstandenen Werke gemeinsam mit einer Uraufführung von Roland Neuwirth. Zum Abschluss findet eine Diskussion über Kreativität im Zeitalter der KI statt.
Ganzjährig erlebbar bleibt auch der außergewöhnliche Escape Room Schatten des Zweifels im Kopf des Genies von Deborah Sengl im MuseumsQuartier. Das immersive Kunstprojekt ermöglicht Besuchern, Strauss’ Welt zwischen Ruhm, Zweifel und Inspiration auf spielerische Weise zu erkunden.
Und wer den Walzerkönig von einer experimentellen Seite erleben möchte, findet sie im Odeon Theater. Fleder.Strauss – eine Fusion von das.bernhard.ensemble und Serapions Theater – beleuchtet das Spannungsfeld zwischen Genie und Gesellschaft mit physischem Theater und elektronischer Musik. Termine: 25., 27., 28., 29. November, 3., 4., 5., 6., 9., 10., 11., 12., 20., 27., 30., 31. Dezember, jeweils 20 Uhr.

Zeitenwalzer im Wiener Riesenrad © Wiener Riesenrad

So This Is Vienna im METRO Kinokulturhaus © TimTom

Ball – Junge Theater im 3/4-Takt © Helene Payrhuber

Fledermäuse – Junge Theater im 3/4-Takt © Theresa Pewal

Wo ist Walzer? – Junge Theater im 3/4-Takt © kollektiv kunststoff

Mnozil Brass: Strau$$ – Ein Tänzchen zwischen den Stühlen im Wiener Konzerthaus © Marie Frodl

Fleder.Strauss im Odeon © Eva Grün

Walzersymphonie im MuseumsQuartier Wien ©vog.photo

Aschenbrödels Traum in der Volksoper © Volksoper Wien

Schatten des Zweifels Im Kopf des Genies, Escape Room im MuseumsQuartier © Deborah Sengl