Ottakring: Undercover im Einsatz für mehr Sauberkeit

Ausmisten: Bezirksvorsteherin Steffi Lamp zur Seite stand Michael Müllner (MA 42/Stadtgärtner 2.v.r.) sowie MA48-Mitarbeiter und die Polizei (Bild: Steiner).

Viele Grünflächen auf der umgebauten Einkaufsstraße sind verdreckt und voller Tschick-Stummel! Daher gab’s jetzt eine spezielle Aktion: Eine als MA48-Bedienstete verkleidete Vorsteherin versuchte auf Geschäftsleute & Passanten einzuwirken.

Statt der berühmten Fernsehserie „Cobra, übernehmen Sie“ hieß es am 19. April: „Lamp, übernehmen Sie!“ Und zwar nicht in alltäglicher Hose und Bluse, sondern als orange 48erin. Daran musste sich Stefanie Lamp erst gewöhnen, wiewohl sie nach 20 Minuten lächelte: „Langsam fühl ich mich wohl, ich zieh die Kleidung nicht mehr aus.“ Zu dem Zeitpunkt hatte sie bereits viele Gespräche mit Passanten und ansässigen Geschäftsleuten geführt.

Ärger über Dreck

Sie appellierte in gut einem Dutzend Geschäften: „Bitte helfen Sie mit, unsere Grün­flächen sauber zu halten. Ver­suchen Sie, auf die Kunden ­einzuwirken.“ Und viele meinten: „Uns ist Sauberkeit ja auch wichtig – leider haben einige keine Hemmungen, alles zu ­verdrecken. Aber wir wollen es auch schön vor der Tür haben.“ Daher war offensichtlich, dass die Meinungsbildung erfolgreich war. „Es ist wichtig, darauf aufmerksam zu machen“, meinte Michael Müllner, bei der MA 42 (Stadtgärten) für den 16. Bezirk ­zuständig, zum ­Wiener Bezirksblatt. „Eine wirklich tolle Aktion.“

Einige Sorgen

Wiewohl die Ottakringer Bezirksvorsteherin auch einige Klagen über fehlende Parkplätze und Umsatzeinbußen durch den Umbau der Thaliastraße zu hören bekam. Ein Handyshop-Betreiber sprach sogar vom drohenden Zusperren, weil die Umsätze einbrechen würden. Dazu betonte Lamp: „Die Sorgen nehme ich ernst – trotzdem stehen wir zur Neugestaltung der wichtigen Einkaufsstraße.“

Hans Steiner
Chefredakteur