Markus Öhrns „Szenen einer Ehe“ wandert vom Volx auf die große Bühne des Volkstheaters (7. Bezirk). Ein Theaterabend über toxische Geschlechterrollen, Strukturen der Unterdrückung und alltägliche Gewaltsituationen in Endlosschleife.
Das Stück
Kaum jemand hat so gut wie Ingmar Bergman die Tragik der modernen Ehe verstanden, die nur durch eben die Leidenschaft am Leben erhalten werden kann, die sie gleichzeitig zu zerstören droht. Der schwedische Filmemacher schuf 1973 mit SZENEN EINER EHE ein Drama um einen Mann und eine Frau, deren Ehe nach zehn Jahren zerbricht, weil ER eine Neue zu lieben meint und SIE und die beiden gemeinsamen Töchter verlässt. Bergmans Film begleitet die Frau durch Verzweiflung und Panik, schließlich dann in eine neue Freiheit, die in so etwas wie Frieden mit ihrem Mann mündet. Handlung tritt in dem Drama völlig in den Hintergrund. Kraft und Zerstörung gehen sehr präzise von den Dialogen aus.
Grandiose TV-Fassung
Als die Fernsehfassung erstmals gesendet wurde, blieb das ganze Land zu Hause. Die Straßen waren menschenleer, alle wollten die Geschichte verfolgen, die die eigene hätte sein können. Bergmans Film zeigt eine endlose Geschichte von den Routinen häuslicher Zweisamkeit, die sich zu einer reiferen Form des Zusammenseins entwickelt, inklusive Seitensprüngen, Eifersucht und Streit. Es ist eine Auseinandersetzung mit einem bürgerlichen Verständnis von Liebe aus der Perspektive eines Vorzeigepaars der Mittelklasse.
INFO:
31.10.; 14.11.; 28.12.
volkstheater.at